Die Elsbeere ist ein Laubbaum und gehört zu den Rosengewächsen. In Deutschland ist sie sehr selten geworden.
Der sommergrüne Baum erreicht normalerweise 15 bis 25 Meter Höhe, im Wald manchmal über 30 Meter. Solche Giganten können einen Stammdurchmesser von einem Meter erreichen. Die glatte, braune Rinde junger Bäume wird im Alter schwarzgrau, längsrissig und kleinschuppig. Man kann sie leicht mit einer Eichenrinde verwechseln. Elsbeerbäume können dreihundert Jahre alt werden; meist werden sie schon vorher gefällt.
Die tief grünen Laubblätter sind etwa 2 bis 7 cm lang und haben einen annähernd eiförmigen Umriß. Der Blattrand ist spitz gelappt und deutlich gesägt; pro Blatt findet man drei bis fünf Lappen. Die Herbstfärbung ist goldgelb bis weinrot.
Elsbeeren blühen von Mai bis Juli. Die weißen Blüten bilden aufrechte, lockere Doldenrispen. Die kleinen Apfelfrüchte sind anfangs olivgrün, später braun mit hellen Punkten und etwa 1,5 cm groß. Wie in Birnen und Quitten sind auch in Elsbeeren Steinzellen enthalten. Sie reifen bis Oktober.
Meist wächst die Elsbeere in wärmeren Lagen, auch an südlich orientierten Hängen. In ihrer Jugend verträgt sie eine Beschattung recht gut. Erst ältere Bäume sind ausgemachte Sonnenanbeter. Ihre nördliche Verbreitungsgrenze hat die Elsbeere in Dänemark. Das Hauptverbreitungsgebiet aber liegt in Mittel- und Südeuropa. Sie kommt auch in Asien und (vereinzelt) in Nordafrika vor.
Die Elsbeer-Äpfelchen kann man essen, allerdings ziehen sie einem “alle Knopplöcher” zusammen. Erst in den überreifen Früchten ist das adstringierende Tannin abgebaut. Gleiches kann man durch Kochen erreichen. Vögel lieben die überreifen Früchte ebenfalls – man muß ihnen also mit der Ernte zuvorkommen. Im Elsaß und in Österreich wird ein Elsbeer-Schnaps gebrannt – dem Vernehmen nach der teuerste Obstbrand der Welt, auch findet sich hier und da eine köstliche Elsbeer-Marmelade, ein Gelee oder auch ein Kompott.
Die gerbstoffhaltigen Früchte hat man schon früh gegen “Bauchweh” eingesetzt; sie “stopfen” und helfen bei allen möglichen Darmerkrankungen. So kam die Elsbeere zu ihrem Namen “Ruhrbirne”.
Das zähe und elastische Holz der Elsbeere ist eines der härtesten Laubhölzer in Europa. Sein Kern ist normalerweise farblich nicht vom Splint abgesetzt. Es wird unter dem Pseudonym “Schweizer Birnbaum” teuer gehandelt und in der Möbeltischlerei (dort als Furnier) und für den Holzblasinstrumentenbau verwendet.
© Amhara zu Agorá
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