Der Ursprung des Wortes Ding stammt wohl aus der germanischen oder nordischen Sprache. Ursprünglich bezeichnete es aber nicht wie heute eine nicht näher definierte Sache, sondern eine (Gerichts-)Versammlung der freien Männer. So nannten die Germanen ihre Versammlung Thing oder Dinc und die Nordmänner versammelten sich unter der Bezeichnung Ting.
In der germanischen Gerichtsbarkeit musste ein Beschuldigter dreimal zur Versammlung geladen werden, um sich zu verteidigen. Erst wenn er bei allen drei Terminen nicht erschienen war, konnte er in Abwesenheit verurteilt werden. Die Versammlungen fanden dreimal im Jahr statt.
Während sich im deutschen Sprachraum die Bedeutung des Wortes Ding gewandelt hat, ist in Skandinavien ein Ting noch immer eine Versammlung. In Norwegen heissen die Gerichtsgebäude Tinghus und die Parlamente in Dänemark und Norwegen heißen Folketing und Storting.
Übrigens machte man einen Beschuldigten dingfest, wenn er freiwillig oder gezwungen zur Versammlung erschien. Gelang ihm die Flucht, war er dingflüchtig.
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