Die Greiskräuter

3. Mai 2015
Von

Heil- und NutzpflanzenDie  Greiskräuter, auch Kreuzkraut genannt, zählen zu den Korbblütlern und umfassen weit über tausend Arten. Sie sind weltweit verbreitet.
In Mitteleuropa gedeihende Greiskräuter sind meist ein- oder zweijährige oder ausdauernde krautige Pflanzen. Sie erreichen je nach Art Wuchshöhen von 5 bis 180 cm. Die Blätter können ganz unterschiedlich geformt sein von fadenförmig über lanzettlich bis eiförmig und von gelappt bis gefiedert. Der Blattrand kann glatt, gezähnt oder gesägt sein. Die Blätter des Gewöhnlichen Greiskrautes zum Beispiel erinnern an Rucola.
Meist sind viele Körbchenblüten in doldigen traubigen bis rispigen Gesamtblütenständen zusammengefasst. Das satte Gelb vieler Arten ist auffallend und verlockt zur

Gemeines Greiskraut - Senecio vulgaris Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz 1885 (Quelle: Wikipedia)

Gemeines Greiskraut – Senecio vulgaris
Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz 1885 (Quelle: Wikipedia)

Verwendung in Feldblumensträußen. Leider sind Greiskräuter aber nicht sehr haltbar. Schon am nächsten Tag hängen sie schlapp in der Vase und die goldenen Blüten haben begonnen, sich in graue Pusteblumen zu verwandeln.

Jakobs-Kreuzkraut - Senecio jacobaea Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz 1885 (Quelle: Wikipedia)

Jakobs-Kreuzkraut – Senecio jacobaea
Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz 1885 (Quelle: Wikipedia)

Manche Greiskräuter blühen, sobald die Temperatur es zuläßt – das Gewöhnliche Greiskraut sogar im Winter. Als Hingucker in der Vase taugt es freilich nicht, denn ihm fehlen die auffallenden Zungenblüten. Die Blüte beschränkt sich auf die in einem Körbchen sitzenden Röhrenblüten. Zungenblüten hat das Jakobs-Kreuzkraut, es wird auch stattlicher. Es blüht vor allem im Hochsommer (um Jakobi, 25.07. – daher der Name) und ist die Nationalblume der Isle of Man.
Die Greiskräuter enthalten allesamt Pyrrolizidin-Alkaloide, die zum großen Teil leberschädigend und krebsauslösend sind. Vergiftungssymptome treten meist sehr spät (nach Wochen oder Monaten) auf. Vergiftungen sind auch über Honig und Kuhmilch möglich. Das Vieh meidet die Greiskräuter auf der Weide, die Gifte dienen also dem Schutz der Pflanze. Allerdings bleiben sie auch im Heu und in der Silage erhalten, wo die Tiere sie nicht mehr erkennen und auslesen können, und können so starke Schäden beim Vieh verursachen – bei sehr hohen Dosen auch tödliche Vergiftungen. Besonders Pferde sind gefährdet. Schafe und Ziegen sind nicht ganz so empfindlich. Kaninchen und Meerschweinchen können Greiskräuter schadlos verzehren, vertragen aber keine Injektionen mit den Wirkstoffen.
Verschiedene Schmetterlingsarten, die sich auf Greiskräuter “spezialisiert” haben, nehmen die Giftstoffe schadlos auf und lagern sie in ihr Gewebe ein. So werden sie für Freßfeinde ungenießbar.
In der Volksmedizin wird Tee aus Greiskräutern verdünnt bei Regelstörungen und Nasenbluten angewandt. Wegen der Leberschädlichkeit der Inhaltsstoffe, die sich über längere Zeiträume auch addieren können, sollte aber unbedingt auf die Verwendung dieser Pflanzen verzichtet werden.

© Amhara zu Agorá

Tags: , ,

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *