Fastenspeise

Mit “Aschermittwoch ist alles vorbei” – die Tollen Tage, üppige Speisen und auch fröhliche Feiern (Hochzeiten zum Beispiel). Allerdings ist auch eine Fisch- und Gemüsebetonte Küche nicht notwendig mager, Pflanzenöl ist durchaus erlaubt und manche Tricks führen zu extrem leckeren Ergebnissen.
Erlaubt während der vierzigtägigen Fastenzeit vor Ostern sind Fische, Krebse, Austern, alles Gemüse, alle Getreidesorten, natürlich Obst und jedes Pflanzenöl. Fleisch von Warmblütern, aber auch die Suppe daraus und Schmalz, Geflügel und Eier sowie Milch, Quark, Käse und Butter sind nicht gestattet.
Das fordert natürlich die Kreativität beim Backen und Kochen heraus.
Ein schlichter Hefeteig kann aus Mehl, Hefe und Wasser geknetet werden; ein paar Tropfen Honig sorgen für Süße und helfen der Hefe beim Aufgehen. Aus diesem Teig läßt sich nicht nur Brot backen, sondern auch Kuchen. Klingt komisch? Aber was ist eine Pizza anderes als ein herzhaft belegtes Fladenbrot – oder eben ein salziger Hefekuchen? Fisch, Muscheln, Garnelen und jede Menge Gemüse sind erlaubt – nur nicht der Käse oder Saure Sahne. Aber es geht ja auch ohne!
Aus dem gleichen schlichten Hefeteig lassen sich Piroschki machen, die russische Form der Maultaschen. Sie werden mit einer Fischfarce gefüllt, oder mit Zwiebeln und Pilzen, oder mit feingewiegtem gekochtem Kraut, und im Ofen gebacken. Süß kann man sie auch haben – mit Äpfeln und Rosinen, oder mit geraffelten Möhren, etwas Honig und gemahlenen Mandeln.
Möchte man unbedingt die Milch in einem Rezept durch etwas Gehaltvolleres ersetzen, kann man eine Mandelmilch herstellen: Mandeln im Mörser zerreiben, dabei behutsam kochendes Waser hinzufügen, bis eine milchähnliche Flüssigkeit entstanden ist. So lassen sich sogar Grießbrei oder “Milch”reis zubereiten.
Ein butterfreier Mürbeteig (stattdessen nimmt man etwas Pflanzenöl) bildet die Grundlage für Quiches und Tartes, auch Empanadas kann man daraus backen.
Viel Spaß beim Experimentieren!
© Amhara zu Agorá

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