Der Ritterorden der Kreuzherren mit dem Roten Stern entstand aus einer Laienbruderschaft, die 1233 von der heiligen Agnes von Böhmen gegründet wurde und die sich der
Armen-, Kranken- und Pilgerpflege widmete. Er ist der einzige kirchliche Orden tschechischen Ursprungs. Seinen Sitz hatte er in Prag. 1237 erfolgte die Anerkennung als eigenständiger Orden durch Papst Gregor IX. 1252 erbaute der Orden ein Kloster mit Spital
und Kirche nahe der heutigen Karlsbrücke, wo zusätzlich zu den caritativen Aufgaben noch die Sicherung und der Unterhalt dieses wichtigen Flußübergangs übernommen wurde. In der Folgezeit erweiterte sich der Orden über Böhmen hinaus. Unter der Regierungszeit Kaiser Karls IV. erreichte man die größte Ausdehnung, als ca. 60 Spitäler, Klöster und Pfarrkirchen verwaltet wurden. Bis zum Ende des 13. Jahrhunderts gab es auch weibliche Ordensmitglieder, welche in der Hauptsache in den Spitälern tätig waren. Laienbrüder gehörten dem Orden bis zum 18. Jahrhundert an. Danach gab es ausschließlich Ordenspriester. Mit Ausnahme des Konvents in Prag gingen während der Hussitenkriege alle Niederlassungen verloren. Der Hauptsitz wurde übergangsweise nach Eder verlegt. 1561 bei der Erneuerung des Erzbistums Prag wurde Anton Brus von Müglitz, der Hochmeister des Ordens, zum neuen Erzbischof ernannt. Bis 1568 nahm er beide Ämter in Personalunion wahr. Zwischen 1950 und 1990 mußte der Orden aufgrund der politischen Verhältnisse seine Tätigkeit einstellen. Er besteht noch heute, allerdings nicht mehr als Ritterorden, fort.
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