Die Kriegsgabel

5. Oktober 2014
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Waffenkunde

Bei der Kriegsgabel handelt es sich um eine recht einfache Stangenwaffe, die sich aus der Mist- oder Heugabel entwickelt hat.

Während zunächst von Kämpfern bäuerlicher Herkunft mit reinen Mist- oder Heugabeln gekämpft wurde, erkannte man schnell die Effektivität dieser Waffe. Durch das Herstellen von Gabeln mit geraden Zinken, die oftmals noch verstärkt waren, schuf man im  13. Jahrhundert eine neue Waffe. Diese war einfach und billig in großer Stückzahl herzustellen und erforderte kaum Ausbildung für die Kämpfer.

Kreigsgabel

Kriegsgabel mit doppeltem Beile (Barte). 16. Jahrhundert. Sammlung Poldi-Pezzoli in Mailand.
Boeheim, Wendelin
Handbuch der Waffenkunde: das Waffenwesen in seiner historischen Entwicklung vom Beginn des Mittelalters bis zum Ende des 18. Jahrhunderts
Leipzig, 1890
Seite: 355
Quelle: Universitätsbibliothek Heidelberg
Lizenz: Creative Commons-Lizenz cc-BY-NC-SA

Manche Kriegsgabeln wurden noch mit  kleinen Beilklingen oder aber mit Parierhaken versehen. Die Kriegsgabel konnte sowohl gegen berittene Gegner  als auch gegen Fußtruppen eingesetzt werden. Mit dieser Waffe konnte ein Reiter vom Pferd gestoßen werden. Die Zinken der Kriegsgabel waren durchaus in der Lage, eine Rüstung der damaligen Zeit zu durchstoßen. Einem  geübten Kämpfer  sollte es auch möglich gewesen sein, seinen Gegner mit Hilfe der Kriegsgabel zu entwaffnen.

Mit dem Ausklingen des Mittelalters erlebte auch die Kriegsgabel ihr Ende. Ende des 15./ Anfang des 16. Jahrhunderts waren die Rüstungen so weit verbessert, dass man mit einer Kriegsgabel diese nur noch schwerlich durchstoßen konnte. Die Waffe war somit in weiten Teilen unwirksam geworden und taugte nichts mehr in der damaligen modernen Kriegsführung.

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