Die Rutte

17. August 2014
Von

Waffenkunde

 

Die Rutte war eine Wurfmaschine mit Federantrieb.

Eine biegsame Holzlatte stand senkrecht in einem Holzfuß. Fuß und Latte waren mit Steinen und Seilen fest am Boden verankert. Direkt vor der Holzlatte stand ein Balken, der eine Pfeilauflage hatte. Diese Pfeilauflage konnte entweder eine einfache Nut im Balken oder aber eine höhenverstellbare Pfeilauflage sein, welche sich mittels eines Scharniers verstellen ließ. Die Höhenverstellung ließ in begrenztem Maße eine Einflussnahme auf die Flugbahn oder die Reichweite des Pfeils zu.

Abbildung 408 auf Seite 410 Burgenkunde, Bauwesen und Geschichte der Burgen von Otto Piper

Abbildung 408 auf Seite 410
Burgenkunde, Bauwesen und Geschichte der Burgen von Otto Piper

Bedient wurde diese Wurfmaschine recht simpel. Die Holzlatte wurde mit Hilfe einer Winde nach hinten gebogen und dann freigegeben. Je nach Grad der Biegung schnellte die Latte mit mehr oder weniger Wucht nach oben und schleuderte den Pfeil in Richtung des Gegners.

Überwiegend diente die Rutte zum Verschießen von Brandpfeilen. Es war eine schnelle Waffe, die verherenden Schaden anrichten konnte. Verbreitet war sie wohl im 12. und 13. Jahrhundert.

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