Lotto

1. Juni 2014
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Spiele im Mittelalter

Das Wort Lotto kommt sprachlich aus dem Niederländischen. Das niederländische Wort für Los heißt Lot. Die ersten Lotterien waren vor allen Dingen Waren- aber auch Geldlotterien, bei denen Lose verkauft wurden.

Eine der ersten Lotterien soll es in Sluis (Flandern) bereits 1445 gegeben haben. Kaufleute stellten Waren zur Verfügung, um aus dem Erlös ein Stadttor zu finanzieren. Daß die Preise nicht gerade wertvoll, sondern sogar Ladenhüter waren, störte die Menschen nicht weiter und die Lotterie war ein voller Erfolg. Diese Art der Geldeinnahme machte schnell Schule. So schickten sich Herzöge, Kurfürsten und sogar Könige an, allerlei Vorhaben damit zu finanzieren. Die Kasse klingelte gleichermaßen für geplante Kriege wie auch für wohltätige Zwecke.

Die Rostocker Lotterie - Holzschnitt von Erhard Altdorfer 1518

Die Rostocker Lotterie – Holzschnitt von Erhard Altdorfer 1518
Quelle: zeno.org

Auch in Deutschland verbreitete sich die Lotterie. Diese war damals unter der Bezeichnung Glückstopf oder Glückshafen bekannt. Es wird berichtet, daß beispielsweise das öffentliche Verlesen der Lose in Erfurt 1477 ganze fünf Tage gedauert haben soll. Und der Hauptgewinn soll aus zwei Gänsen und einem Pfund Ingwer bestanden haben.

Die Wurzeln des heutigen Zahlenlottos liegen in Genua. In den Großen Rat der Stadt wurden 1575 nach einem Staatstreich aus einer Liste von 90 Bürgern fünf Personen für die Posten als Senatoren ausgelost. Die Bürger wetteten zu jener Zeit einfach auf alles – natürlich auch darauf, wer als Senator ausgelost werden würde. Es dauerte allerdings, bis im Jahr 1620 ein Glücksspiel nach dem System der Auslosung der Senatorenämter ins Leben gerufen wurde. Allerdings ist erst 1643 das Zahlenlotto erstmals dokumentiert. Als Erfinder wird der Name Benedetto Gentile genannt. Die Neutralität symbolisierend zog ein Waisenknabe mit verbundenen Augen aus den 90 Nummern die 5 Gewinnerzahlen.

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