Wer heute „etwas im Schilde führt“, versucht, seine wahren Absichten zu verschleiern und durch andere Taten und Worte vom tatsächlich verfolgten Ziel abzulenken. Aber woher kommt diese Redewendung?
Im Mittelalter führten die Ritter ein Wappen. Dieses trugen sie auf ihrem Helm, auf Fahnen und eben auf ihrem Schild. An dem Wappen konnte man klar erkennen, wen man vor sich hatte. Wusste man dann, aus welcher Familie der andere kam, kannte man auch seine Gesinnung.
Aber so einfach war das nicht. Es erforderte ein enormes Wissen, die vielen unterschiedlichen Wappen zu kennen und dann auch noch die jeweilige Familiengeschichte zuordnen zu können. Ein geübter Torwächter konnte dies. Begehrte also ein Ritter Einlass, wusste ein guter Wächter, ob er Freund oder Feind vor sich hatte.
Wer die Wappen auf den Schildern nicht deuten konnte, wusste nicht, was der andere im Schilde führte. War er Freund oder Feind? Begehrte er tatsächlich nur Einlass und suchte einen Ruheplatz für die Nacht? Oder plante er einen heimtückischen Angriff?
Andere Deutungen der Redewendung gehen davon aus, dass der Ritter hinter seinem Schild Waffen für einen heimtückischen Angriff verbergen konnte.
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