Bidenhänder

16. März 2014
Von

Waffenkunde

 

Bidenhänder sind zweihändig zu führende Schwerter.

Die verbesserten Harnische des ausgehenden 13. Jahrhunderts machten das Führen eines Schilds immer entbehrlicher.

So war es möglich, Schwerter mit beiden Händen zu führen. Die dafür entwickelten Schwerter hatten Grifflängen von 20 bis 60 Zentimetern. Die Klingenlänge konnte bis zu 120 Zentimetern betragen.

Fechtbuch: Libr. pict. A 83 Autor unbekannt 16. Jahrhundert Quelle: Staatsbibliothek zu Berlin – PK Lizenz: Creative Commons-Lizenz cc-BY-NC-SA

Fechtbuch: Libr. pict. A 83
Autor unbekannt
16. Jahrhundert
Quelle: Staatsbibliothek zu Berlin – PK
Lizenz: Creative Commons-Lizenz cc-BY-NC-SA 

 

Durch die beidhändige Führung und die enorme Länge waren die Bidenhänder im Vergleich zu einhändig zu führenden Schwertern klar im Vorteil. Dies wurde noch unterstützt durch die Tatsache, dass viele Bidenhänder eine sogenannte Fehlschärfe aufwiesen. Das bedeutet, direkt nach dem Griff war ein Stück der Klinge nicht geschliffen. Diese Fehlschärfe konnte noch mit Leder umwickelt werden. So konnte der Schwertkämpfer mit einer Hand vor der Parierstange direkt die Klinge greifen und das große Schwert noch schwungvoller und wuchtiger führen.

Landsknechte, die im Kampf mit dem Bidenhänder ausgebildet waren, erhielten oftmals den doppelten Sold. Sie wurden daher als Doppelsöldner bezeichnet.

Bidenhänder waren Waffen der Infanterie und konnten im Kampf wegen ihrer Reichweite vermutlich gegen Piken und Hellebarden bestehen. Bidenhänder wurden nicht in der Scheide, sondern als Blankwaffen wie Hellebarden und Piken über der Schulter getragen.

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