In Augsburg, der Heimatstadt der Familie Fugger, ist allen Bürgern schon seit ewigen Zeiten „Fuggers Hund“ ein Begriff für absolute Treue gegenüber dem Herrn.
Der Spruch „Er macht’s wie Fuggers Hund“ will aber sagen, dass sich jemand den Umständen geschlagen gibt und tut, wie die anderen tun.
Die Anekdote zu dem Spruch erzählt folgendes:
Es hatte einer der hohen Herren der Familie Fugger zu Augsburg einen großen Hund.
Dieser Hund vergötterte seinen Herrn und war ein Bild an Uneigennützigkeit und Treue. Der Fugger hatte den Hund dazu abgerichtet, dass der Tag für Tag in einem Korb das Fleisch für seines Herrn Tisch aus der Metzg nach Hause trug.
In diesem Amt war der Hund so treu, dass er nie, ganz gleich wie gut es ihm aus dem Korb auch in die Nase stieg, den ihm anvertrauten Schatz anrührte; ja, er hielt sogar alle anderen Straßenhunde, die ihn gierig in Rudeln umschwärmten, nach kluger Hundemanier tapfer fern, durch Knurren, Ausweichen und Zähne blecken.
Eines Tages aber war die Übermacht gar zu groß und sie fielen über ihn her und entrissen ihm den Korb mit der wertvollen, köstlichen Fracht.
All das Fleisch und die Würste des hohen Fuggers fielen auf die Straße zwischen die Hunde, die sich mit großem Eifer über die Beute hermachten.
Als des Fuggers Hund nun sah, das alle Tapferkeit vergebens gewesen war, dachte er bei sich:“ Ein Schelm tut mehr, als er kann.“ und fraß eben auch mit.
Und so sagt man bis heute zu einem, der ein Gleiches tut: „Er macht’s wie Fuggers Hund“.
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