Die (Echte) Arnika, auch Bergwohlverleih genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler. Sie gedeiht in den Gebirgen Europas und steht unter Naturschutz. Sie bevorzugt saure und magere Wiesen. Dabei meidet sie Kalk. Man findet sie auch in lichten Wäldern. Sie ist von der Tallage bis in Höhenlagen von 2800 Metern anzutreffen. Im Hochschwarzwald und in den Vogesen gibt es einige Stellen, an denen sie reichlich vorkommt und die Wiesen leuchtend gelborange überzieht.
Die aromatisch duftende, sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 20 bis 60 Zentimetern. Der pelzige Stengel ist einfach oder wenig verzweigt. Meist trägt er ein bis zwei, selten drei gegenständige Paare Laubblätter. Dies ist eine Ausnahme bei den Korbblütengewächsen. Die Grundblätter sind als Rosette angeordnet. Die eiförmig bis lanzettlich geformten Blätter haben bis sieben Nerven und sind behaart.
Als Überdauerungsorgan besitzt die Arnika ein Rhizom (Speicherwurzel).
Die Arnika blüht in Mitteleuropa von Mai bis August. Die Blütenstände werden bis acht Zentimeter groß. Die mittig sitzenden zwittrigen Röhrenblüten sind dottergelb, die den Rand bildenden weiblichen Zungenblüten sind orangegelb. Mit ihrem aromatischen Duft lockt die Arnika verschiedene Insekten als Bestäuber an. Es kommt aber auch Selbstbestäubung vor. Die Früchte sitzen – ähnlich wie beim Löwenzahn – an Schirmchen und werden vom Wind verfrachtet.
Durch züchterische Bemühungen ist es inzwischen gelungen, eine für den Feldanbau geeignete Sorte der Arnika zu entwickeln. So können die Wildvorkommen bei der Sammlung für medizinische Zwecke geschont werden. Die Hauptgefährdungsursache stellt aber weniger die Ernte der Blütenkörbe dar, als viel mehr die nach wie vor anhaltende Zerstörung ihres Lebensraums. Die mageren Bergwiesen könnten durch traditionelle Almwirtschaft erhalten werden – die lohnt sich aber wirtschaftlich oft nicht mehr.
Arnikablüten enthalten ätherisches Öl, Flavonoide und Sesquiterpenlactone, die entzündungshemmend und antiseptisch wirken. Hierbei sind als Hauptwirkstoffe insbesondere Helenaline bekannt. Diese wirken antibakteriell und antiarthritisch. Außerdem können sie eine Entzündungsreaktion verringern. Die Wirksoffe sind herzwirksam und sollten nicht innerlich angewendet werden. Selbst im Tee können Arnikablüten zu Vergiftungen führen. Bei äußerer Anwendung können allergische Reaktionen hervorgerufen werden.
Den antiken Wissenschaftlern war Arnika als Heilpflanze nicht bekannt. Die wohl früheste Erwähnung findet sich bei Hildegard von Bingen. Heutzutage wird Arnika äußerlich bei Zerrungen, Quetschungen sowie Blutergüssen und bei rheumatischen Muskel- und Gelenkbeschwerden verwendet. Gute Wirkung zeigt Arnika auch bei schlecht heilenden Wunden. Die Anwendung ist hierfür zugelassen und die Wirksamkeit klinisch belegt. Arnika-Salben bzw. Arnika-Gele können auch bei Venenschwäche helfen.
Für die innerlich Anwendung soll Arnika als Globuli oder Tinktur nur in homöopathischen Dosierungen verwendet werden.
Früher wurde Arnika dem Schnupftabak zugesetzt, denn die getrockneten Blätter reizen die Nasenschleimhäute. Gemeinsam mit Huflattich und Königskerzenblüten wurde Arnika auch als Kräutertabak geraucht.
© Amhara zu Agorá
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