Mauerpfeffer

7. Juni 2015
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Heil- und Nutzpflanzen

links: Scharfer Mauerpfeffer (Tafel aus "Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz"; 1885; O.W.Thomé; Quelle: BioLib.de)

links: Scharfer Mauerpfeffer (Tafel aus “Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz”; 1885; O.W.Thomé; Quelle: BioLib.de)

Der Scharfe Mauerpfeffer, auch Scharfe Fetthenne genannt, gehört zu den Dickblattgewächsen. Verbreitet ist er von Europa bis Westsibirien, im Kaukasus und vereinzelt in Nordafrika. Das ausdauernde, niedrig wachsende Kraut bildet Polster von höchstens 15 cm Höhe. Der Scharfe Mauerpfeffer möchte es sonnig und trocken haben, dazu dürfen die Standorte auch nährstoffarm sein. So besiedelt er Mauer- und Felsspalten, Dünen und Kiesgruben und kann sich auch auf Kiesdächern einfinden. Die kleinen rundlichen Laubblätter dienen der Wasserspeicherung und sind entsprechend fleischig. Nach einigem Kauen schmecken sie scharf, wovon die Pflanze auch ihren Namen hat. Längeres Kauen kann zu Erbrechen führen.
Der Scharfe Mauerpfeffer blüht von Juni bis August mit sternähnlichen goldgelben Blüten. Die Blütentriebe sterben nach der Fruchtreife ab.
Der Scharfe Mauerpfeffer wurde bereits in der Antike als Heilpflanze genutzt. Dioskourides beschreibt in seiner “Materia Medica” zwar mehrere Dickblattgewächse, aber der Scharfe Mauerpfeffer läßt sich in den Beschreibungen nicht erkennen. Allenfalls trifft die Beobachtung des Dioskourides zu, daß der reizende und ätzende Pflanzensaft Geschwüre hervorrufen kann. Dennoch hat man ihn bei Wunden und Verbrennungen als Heilmittel eingesetzt.
Im Tierexperiment wurde herausgefunden, daß der Scharfe Mauerpfeffer für das Zentralnervensystem giftig ist.

© Amhara zu Agorá

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