Zum Ende des 14. Jahrhunderts verlor der Schild immer mehr an Bedeutung. Es wurde natürlich nicht unnütz, sich gegen die Angriffe seines Gegners zu schützen. Die inzwischen veränderten Kampfmethoden und Waffen erlaubten einfach das Mitführen eines Schildes immer weniger. Viele Waffen wurden beidhändig geführt und so blieb keine freie Hand für einen Schild.
Hauptsächlich in Spanien und Italien wurde aber noch bis weit in das 15. Jahrhundert auf „traditionelle Art und Weise“ mit dem Gegner gefochten. Aber auch hier kam der separate Schild immer mehr aus der Mode. Vielmehr wurde ein Schutzschild entwickelt, der fest mit dem Armzeug verbunden war.
Es gab die unterschiedlichsten Formen der sogenannten Armschilde. Meist wurden noch etliche Gerätschaften und Waffen montiert. So gab es Dorne und Dolche zum Zustechen. Es gab lange gezackte Klingen, sogenannte Klingenfänger. In der Blütezeit (im ausklingenden Mittelalter) wurden sogar Armschilde entwickelt, die aus zwei Schilden bestanden, welche in geringem Abstand übereinander montiert waren. Der äussere von den beiden Schilden war mit Ringen und/oder Löchern versehen, in denen sich die Klingen des Gegners verfangen konnten. Blieb der Gegner mit seiner Waffe in so einem Klingenfänger hängen, konnte mit einer kurzen Drehung des Schildes der Gegner entwaffnet oder seine Klinge gebrochen werden.
Für nächtliche Angriffe gab es sogar Armschilde, in die eine Blendlaterne montiert werden konnte.
So wurde die Defensivwaffe Schild aktiv in das Kampfgeschehen einbezogen und teilweise sogar zur Angriffswaffe.
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