Buchweizen

31. August 2014
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Heil- und Nutzpflanzen

Buchweizen (aus: "Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz"; O.W.Thomé; 1885; Quelle: BioLib.de)

Buchweizen (aus: “Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz”; O.W.Thomé; 1885; Quelle: BioLib.de)

Die Form seiner Samen – den Bucheckern ähnlich – gab die vordere Hälfte des Namens, die Verwendung der Nüßchen die hintere Hälfte: Buchweizen wird als Getreide gegessen. Tatsächlich gehört er in die Familie der Knöterichgewächse. Ursprünglich stammt Buchweizen aus dem Fernen Osten, nämlich der Mongolei.

Buchweizen ist ein einjähriges Kraut, das bis 60 cm hoch wird. Zur Reifezeit Ende August sind die Stengel meist rötlich gefärbt. Aus den kleinen Blüten entwickeln sich bis 6 mm lange dreikantige Nüßchen – selten mehr als etwa neun pro Pflanze – die durch eine dicke Schale geschützt sind. Sie macht 30 % des Samengewichtes aus und muß vor der Verarbeitung entfernt werden. Vermutlich hat sich die uralte Nutzpflanze entlang der Handelswege langsam nach Westen ausgebreitet. In Mitteleuropa kam sie wohl erst im Hochmittelalter an. Die ersten schriftlichen Erwähnungen stammen aus dem Leinetal (1380) und aus Nürnberg (1396).
Buchweizen stellt wenig Ansprüche an den Boden und bringt auch auf armen Heide- und Moorböden noch Erträge. Aber er ist kälteempfindlich. Unter +3° geht er ein, und zum Keimen muß die Bodentemperatur schon etwas höher sein. So kann man ihn in Deutschland erst ab etwa Mitte Mai aussäen.
Dann aber ist er eine gute Bienentrachtpflanze. Pro Hektar Anbaufläche können bis zu 494 kg Honig geerntet werden. Frischer Buchweizenhonig ist dunkel und zähflüssig. Mit der Zeit kandiert er grob aus und hat dann eine dunkelbraune Farbe.
Buchweizen enthält kein Gluten – so ist er für Menschen mit Zöliakie und Glutenempfindlichkeit eine gute Ausweichmöglichkeit. Aber als Brotmehl taugt Buchweizen nicht, weil eben das Klebereiweiß fehlt. Man verwendet ihn meist als Grütze. Vor allem die russische und polnische Küche kennt Buchweizenbrei (“Kascha”), in der italienischen und tiroler Küche verwendet man das Mehl für Polenta und ähnliche Gerichte, Franzosen und Niederländer backen Pfannkuchen daraus.
Buchweizen enthält Rutin, das bei Venenleiden hilfreich ist. Es wirkt auch günstig auf die Gefäßwände. Diese Eigenschaft des Buchweizens wurde erst vor etwa vierzig Jahren entdeckt – er ist also eine der “jüngeren” Heilpflanzen.

© Amhara zu Agorá

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