Die frühsten Erwähnungen dieses Mühlentyps stammen aus dem 12. Jahrhundert. Bei der Bockwindmühle, welche auch unter den Bezeichnungen Ständermühle, Kastenmühle und auch Deutsche Mühle bekannt ist, handelt es sich um die älteste Art der Windmühlen in Europa.
Die Bockwindmühle macht aus, dass das gesamte Mühlenhaus mit seinen Flügeln mittels einer Stange in den Wind gedreht werden muss. Dies ist möglich, weil die eigentliche Mühle senkrecht auf dem Hausbaum, dem sogenannten Bock (einem dicken Pfahl), steht. Der Bock besteht neben dem Pfahl aus einem Stützgestell aus vier hölzernen Balken. Später konnte der Bock selbst ein kleines Gebäude sein.
Der Vorteil der Bockwindmühle war, dass diese sich sehr einfach errichten ließ. Auch war es möglich, die Mühle bei Bedarf abzubauen und an einem anderen Ort wieder aufzubauen.
Nachteilig war allerdings die geringe Größe und das Gewicht des Mühlenhauses. Eine effektive Produktion war kaum möglich. Der Müller konnte in der Mühle nur einen Schrotgang und bis zu zwei Mahlgänge unterbringen. Der Platz und die Tragfähigkeit des Bocks ließen nicht mehr zu.
Mühsam war es auch, wenn die Windverhältnisse sehr wechselhaft waren. Damit die Mühle betrieben werden konnte, war es notwendig, dass der Wind von vorne auf die Flügel traf. Da sich die Mühle nicht automatisch in den Wind drehte, sondern dies mit einem Stab oder Gestänge bewerkstelligt werden musste, war dies nicht förderlich für die eigentliche Arbeit mit der Mühle.
Bei Sturm erwies sich die Konstruktion als sehr instabil. Das Mühlenhaus konnte durch die punktuelle Verbindung mit dem Hausbaum leicht umgeweht werden.
Interessantes Detail:
Da sich Windmühlen logischerweise “im Wind” befinden mussten, standen die normalerweise auf freiem Feld.
Die alte Hansestadt Soest war die m. W. einzige Stadt, die eine Windmühle *im* Stadtgebiet hatte: Dazu wurde die große Stadtmauer entsprechend verbreitert, so dass die Windmühle hinter und zugleich auf dem Wall stehen konnte.