Hillebille

16. Juni 2013
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Hinter dieser Bezeichnung versteckt sich ein Kommunikationsgerät, welches man bereits im frühen Mittelalter kannte. Die Hillebille besteht meist aus ein bis zwei Buchenbrettern (Hartholz) welche frei schwingend an Lederriemen aufgehängt wurden. Dazu gehörten ein oder mehrere Klöppel, mit denen den Brettern unterschiedliche Töne entlockt wurden. Diese konnten je nach Gegebenheiten über mehrere Kilometer weit gehört werden. Zur Verständigung wurden vorher vereinbarte Zeichen geschlagen. Man kann es sich ganz entfernt vorstellen wie das Morsealphabet.  Neben der Übermittlung für Nachrichten wurde die Hillebille auch als Rhythmusinstrument verwendet. Es ist zu lesen, dass vermutlich die slawischen Siedler die Hillebille nach Deutschland gebracht haben sollen.

Hillebille

Titel: Hillebille
Foto: Heinz-Josef Lücking
Original-Datei: Hillebille
Lizenz: creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de

Die Verwendung der Hillebille ist in einigen Regionen bis ins 20. Jahrhundert nachgewiesen. So haben die Köhler und Holzfäller im Harz und im Thüringer Wald mit der Hillebille kommuniziert. Neben diesen Berufsgruppen ist auch von den Zimmerleuten die Verwendung der Hillebille bekannt. Zur Vertreibung der bösen Geister wurde am Vorabend des Richtfestes die Hillebille geschlagen.

Auch in weiter entfernten Regionen waren solche oder ähnliche Geräte bekannt. Im Orient wurde vor der Verwendung von Glocken auf Holzscheiben geschlagen. In Griechenland sind bis in die heutige Zeit in manchen Kirchen die Simandros zu finden. Diese ersetzen auch hier die Glocken. Ähnliche Geräte sollen im 13./14. Jahrhundert in deutschen Klöstern verwendet worden sein. In der Biographie der Nonne Lukard ist zu lesen, dass der Tod von Mitgliedern des Klosters durch Anschlagen einer Tafel angezeigt wurde. Die Nonne Lukard  lebte bis 1309 im Kloster Oberweimar an der Ilm und war eine Visionärin und stigmatisiert.

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