Mit dem Ausspruch „Holzauge sei wachsam“ mahnt man zur Vorsicht. In aller Regel wird der Ermahnte darauf hingewiesen, sich nicht übervorteilen zu lassen.
Überliefert und gebräuchlich ist diese Redensart seit der Zeit des zweiten Weltkriegs. Den Ursprung hat allerdings niemand bisher zweifelsfrei nachweisen können und so gibt es viele Deutungen und Vermutungen.
Und natürlich gibt es auch Erklärungen, die den Ursprung im Mittelalter sehen.
Im Holz gibt es eingeschlossene Aststücke, die auch Holzaugen genannt werden. Wenn ein Schreiner dieses Holz bearbeitet, muss er die Holzaugen beachten. Dort ist das Holz härter und lässt sich schwieriger bearbeiten als der Rest des Brettes oder Balkens. „Holzauge, sei wachsam“ könnte also ein Warnruf sein, die teuren Werkzeuge nicht zu beschädigen.
Eine sehr schöne Erklärung ist die der hölzernen Schießscharten. Zumindest auf der Burg Harburg ist überliefert, dass es in die Burgmauer eingelassene Holzkugeln gab. Diese Kugeln waren in der Mitte durchbohrt und man konnte hindurchschauen oder auch eine Waffe hindurchstecken und schießen. Die Kugeln waren lose im Mauerwerk gelagert und ließen sich drehen. So konnte man in alle Richtungen beobachten oder schießen oder aber das Loch komplett verschließen. Diese hölzernen Schießscharten sollen Holzaugen genannt worden sein.
Wenn euch eine der beiden Erklärungen gefällt, könnt ihr sie ab sofort als Herkunft und Ursprung der Redewendung nennen. Es gibt niemanden, der dies durch Fakten widerlegen könnte.
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