Das Buoch von guoter Spise und Wie man eyn teutsches Mannsbild bey Kräfften hält

17. März 2013
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Bücher

Das wohl erste Kochbuch in deutscher Sprache war das sogenannte Würzburger Kochbuch (Das Buoch von guoter Spise). Es ist Bestandteil der bisher unter der Bezeichnung Würzburger Liederhandschrift bekannten Pergementhandschrift. Verfasst wurde es in Würzburg in der Zeit von 1345 bis 1354 von mehreren unbekannten Händen und verdankt seine Entstehung Michael de Leone. Nach diesem wurde es nun auch benannt: Hausbuch Michaels de Leone – Würzburger Liederhandschrift. Hierbei handelt es sich um den 2. Teil der Sammelhandschrift.

Michael de Leone stammt aus einem bekannten Mainzer Patriziergeschlecht. Er benannte sich nach seinem Hof zum Löwen in Würzburg.

Würzburger Kochbuch

Das Buoch von guoter Spise – Würzburger Kochbuch -Ausschnitt
Quelle: Universitätsbibliothek Ludwig-Maximilians-Universität München http://www.ub.uni-muenchen.de

Der Weg des Hausbuchs durch die Jahrhunderte kann nicht lückenlos aufgezeichnet werden. Bekannt ist, dass Michael de Leone († 1355) es an seinen Neffen Jakob de Leone († 1400) weiter gab. Ab dem Jahr 1403 beginnt die Ungewissheit über den Verbleib. Es besteht nur die Vermutung, dass das Hausbuch Würzburg nie verließ. Die Spur ist dann erst wieder mit dem Augsburger Bischof Johann Egolph von Knöringen (1537-1575) zu finden. Ab 1561 wirkte dieser zunächst als Domkapitular und dann in der Zeit von 1564 bis 1569 als Domscholar in Würzburg. Seine umfangreiche Bibliothek umfasste über 6.000 Bände. Das Vermächtnis erhielt die Universitätsbibliothek Ingolstadt in Form einer Stiftung. So befand sich dort das Hausbuch ab dem Jahre 1573.

Heute ist die Handschrift im Bestand der Ludwig-Maximilians-Universität München. Dank moderner Technik kommen wir heute in den Genuss, das Werk direkt am PC betrachten zu können. Der vollständige Scan mit 938 MB (Achtung: lange Ladezeit) wird auf der Seite der Universitätsbibliothek zur Verfügung gestellt.

Wer sich nun nicht nur für die Geschichte interessiert, sondern auch die Speisen selbst ausprobieren möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Das Original enthält keinerlei Mengenangaben. Ein echtes Hindernis neben der etwas veralteten Sprache, in der es verfasst wurde! Eine etwas bessere Lesbarkeit ist in der Version der Uni Giessen zu finden. Aber auch hier sind keine Mengenangaben zu finden. Weitere Links rund um das Würzburger Kochbuch sind auf der Seite “Das Mittelalterkochbuch” zu finden.

Vermutlich etwas einfach zu handhaben ist das Werk „Wie man eyn teutsches Mannsbild bey Kräfften hält“. Der Autor H. Jürgen Fahrenkamp hat hier im Selbstversuch die Rezepte aus dem Würzburger Kochbuch umgesetzt, ausprobiert und für heutige Gaumen angepasst. Neben den Rezepten sind auch einige Erklärungen zu den verschiedensten Themen rund ums Essen zu finden. Also ab in den Buchladen und zurück ans Herdfeuer, um auch kulinarisch ins Mittelalter abzutauchen.

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