Der Sanddorn

30. Dezember 2012
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Heil- und Nutzpflanzen

Sanddorn ist ein sommergrüner Strauch, der bis zu sechs Metern hoch werden kann. Sein Wurzelsystem reicht tief (bis 3m) und weit (bis 12m); aus Wurzeln nahe der Erdoberfläche entwickelt sich Wurzelbrut. So breitet die Art sich auf zwei Wegen fort: einmal geschlechtlich über Samen und einmal ungeschlechtlich über Klone.

Die Rinde der Zweige ist bronzefarben bis silbergrau, die schmalen, weidenähnlichen Blätter sind oben graugrün, unten weiß und filzig behaart. Die kleinen Blüten sind unscheinbar. Sanddorn ist zweihäusig, d.h., es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Nur die weiblichen tragen Frucht – aber ohne “Männer” in erreichbarer Nähe bleiben sie unfruchtbar.

Die Früchte erscheinen ab August und können den ganzen Winter über am Strauch bleiben – wenn sie nicht geerntet werden. Für die Vegetarier unter den überwinternden Vögeln sind sie eine wichtige Futterquelle.

Ursprünglich stammt der Sanddorn aus Nepal. Inzwischen ist er in ganz Eurasien beheimatet. Er bevorzugt nährstoffreiche Sand- und Kiesböden und sonnige Lagen. Sanddorn ist sehr lichthungrig. Gerne besiedelt er lichte Kiefernwälder, trockene Flußauen und Schotterfluren. Als Pionierpflanze an der Küste wächst er auf festgelegten Dünen, wozu ihm auch seine Salztoleranz hilft, aber auch in Steppen.

Sanddornbeeren enthalten viel Vitamin C (200 – 900 mg/ 100g Frucht) – Orangen und Zitronen haben viel weniger (im Durchschnitt nur 50 mg). Nur Hagebutten haben mehr (1250 mg/ 100 g Frucht). Dazu kommen Beta-Karotin und Gerbstoffe sowie u.U. Vitamin B12. Das ist im Pflanzenreich bislang einmalig, normalerweise findet sich Vitamin B12 nur in Fleisch.

Das Fruchtfleisch enthält 3-5% Öl und ist reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren.

Sanddorn

Sanddorn (Hippophae rhamnoides)
(Tafel aus -Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz- von Otto Wilhelm Thomé von 1885) – Quelle: www.BioLib.de

 Es dauert sechs bis acht Jahre, bis ein Sanddorn erstmalig trägt. Im Garten wuchert die Pflanze wie Bambus oder Essigbaum, folglich sollte man Sanddorn immer mit Rhizomsperre anpflanzen. Und nie das “Männchen” dazu vergessen! Da keine Insekten, sondern der Wind die Bestäubung übernimmt, sollte der männliche Busch auf Seiten der vorherrschenden Windrichtung stehen.

Aus den Beeren werden Säfte, Nektare, Obstweine und Liköre sowie Konfitüren hergestellt. Die Kerne geben ein hochwertiges Pflanzenöl, das in Hautpflegeprodukten verwendet wird.

Holzspäne können zum Gelb- und Braunfärben genutzt werden.

Das Holz ist dauerhaft, feinfaserig und gut polierbar. Es eignet sich gut für Drechselarbeiten.

Wertvoll ist Sanddorn als Befestigung von Dünen und Hängen – da ist die Wurzelbrut sehr erwünscht. Die dichten Sanddornhecken sind als Nistgehölz wichtig.

© Amhara zu Agorá

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