Burg Pyrmont

2. Dezember 2012
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Burgen und Schlösser

Zwischen den Ortschaften Roes und Pillig ragt die Burg Pyrmont in die Höhe, die sich auf einem Schieferfelsen befindet. Erstmals erwähnt wurde die Burg im Jahr 1225. Erbaut wurde sie Ende des 12. Jahrhunderts unter dem Grafen Kuno von Schönberg. Sein Sohn Kuno II. nannte sich als erster „Herr zu Pyrmont“ und gab so der Burg ihren Namen.

Burg Pyrmont - Ostseite

Titel: Burg Pyrmont (Rheinland-Pfalz) – Blick von Osten aus Richtung Pillig
Foto: Steffen Schmitz
Original-Datei: Roes, Burg Pyrmont, 2012-08 CN-02.jpg
Lizenz: creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de
(Quelle: Wikipedia)

Viele Male hat sie seit ihrer Erbauung den Besitzer gewechselt. Nachdem die männliche Pyrmont-Linie erloschen war, hieß die neue Erbin ab 1524 Elisabeth von Eltz. Im Jahr 1652 erwarben die Freiherren Waldbott von Bassenheim einen Teil der Herrschaft über Pyrmont. Der Eltzer Anteil fiel an die Herren von Saffenberg und wurde wiederum an Kur-Trier verkauft. Der Kurfürst von Trier verkaufte die Burg an den Waldbott von Bassenheim. All das geschah bis zum Jahr 1710. In den darauf folgenden Jahren wurde die Burg zur Schlossanlage umgebaut, diese besteht so fast 100 Jahre.

Burg Pyrmont - Rundturm

Titel: Burg Pyrmont, Rheinland-Pfalz – Rundturm
Foto: Kozuch
Original-Datei: Burg Pyrmont 44.JPG
Lizenz: creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de
(Quelle: Wikipedia)

Burg Pyrmont - Suedostseite

Titel: Burg Pyrmont (Rheinland-Pfalz) – Südostseite der Burg auf dem Schieferfelsen
Foto: Steffen Schmitz
Original-Datei: Roes, Burg Pyrmont, 2012-08 CN-01.jpg
Lizenz: creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de
(Quelle: Wikipedia)

Während der französischen Revolution mussten die Besitzer im Jahre 1789 vor den französischen Truppen auf ihre rechtsrheinischen Besitztümer fliehen. Nur 5 Jahre später wurde Burg Pyrmont zum französischen Nationaleigentum erklärt. 1810 wurde die Burg mit 7 Hektar Land für 4550 Franken versteigert. Der neue Besitzer F. G. S. Weckbecker aus Münstermaifeld verkaufte alles Verwertbare, was sich in der Burg befand.

Die überbliebenen Reste der Burg verfielen immer mehr. Nachdem Karl Waldbott von Bassenheim die Burg im Jahr 1818 zurückkaufte, folgten ihm danach noch viele Besitzer, jedoch baute niemand die Ruine wieder auf. Erst ab dem Jahr 1912 wurde die Burg durch die Familie des Architekten Franz Krause teilweise wieder bewohnbar gemacht. Leider fehlten die finanziellen Mittel für weitere Sanierungen.

Zwei aus Düsseldorf stammende Architekten nahmen sich ab 1963 der noch verbliebenen Reste der Burg an. Sie begannen mit Sicherungsarbeiten und einem Wiederaufbau; besonders der Kernburg widmeten sich die beiden Architekten. Ab 1990 wurde die Burg für Besucher geöffnet. Heute können dort alte Möbel und Ausstattungsteile besichtigt werden, die die Räume mit Geschichte füllen. In der Vorburg wurde ein Restaurant eröffnet.

Aufbau der Burg:

Burg Pyrmont - Vorburg

Titel: Burg Pyrmont – Vorburg
Foto: Sir Gawain
Original-Datei: BurgPyrmont01.jpg
Lizenz: creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de
(Quelle: Wikipedia)

Burg Pyrmont - Kueche

Titel: Burg Pyrmont Küche
Foto: Ellingo
Original-Datei: Burg Pyrmont Küche.JPG
Lizenz: creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de
(Quelle: Wikipedia)

Die rechteckige Anlage wurde im Stil der Stauferzeit gebaut. Der runde Bergfried, 24 Meter hoch, wurde im Stile des Donjon gebaut, dieser war der erste seiner Art im gesamten Mittelrheingebiet. In ihm befinden sich zwei Gewölbe sowie mehrere Kamine. Zuletzt trug der Bergfried ein Kegeldach.

Der ab dem 15. Jhd. entstandene Zwinger mit seinen Rundtürmen schützte die Kernburg. Ein tiefer Graben trennt Zwinger und Kernburg von der Vorburg. Diese wurde im Zuge des Wiederaufbaus neu errichtet. In diesem Zwinger befanden sich einst auch Wirtschaft- und Wohngebäude, leider ist von diesen Gebäuden nur noch der Fuderkeller erhalten. Unter dem Verwalterhaus befindet sich das alte Nordtor, das ab dem 15. Jhd. der eigentliche Zugang zur Burg war.

Die hoch über dem Zwinger erbaute Kernburg bestand aus dem ursprünglich dreistöckigen Palas, dem Küchenbau und dem Bergfried. Palas und Küchenbau sind heute aber nur noch zweistöckig, die Reste des dritten Stockwerks erinnern an die lange Zeit der Burg als Ruine. Im ersten Stock des Palas befindet sich die Eingangshalle, der Rittersaal und kleinere Räume. Der Rest der Burgkapelle ist an den Palas angebaut.

Unterhalb der Burg Pyrmont findet man einen anscheinend nie vollendeten Garten aus dem 18. Jhd., der durch Trockenmauern gestützt wird. Die Spuren eines bis ins 18. Jahrhundert betriebenen Weinbaus sind im Süd- und Westhang noch deutlich erkennbar.

Wer einen Besuch der Burg Plant sollte sich auf der Internetseite von Burg Pyrmont informieren.

© Haidt

 

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