Wenn man jemandem „einen Bären aufbindet“, erzählt man ihm offensichtliche Unwahrheiten. In aller Regel wird diese Lüge jedoch sofort oder sehr zeitnah erkannt.
Woher diese Redewendung stammt, kann nicht mehr genau gesagt werden. Meist wird davon ausgegangen, dass die Bedeutung von der germanischen Wortwurzel „bar“ (tragen) kommt. Im Laufe der Zeit vergaßen die Menschen, dass ‘bar’ für Last stehen sollte, und deuteten die Bedeutung zu Bär um. Allerdings ergibt es keinen Sinn, einem Menschen einen Bären aufzubinden und dies mit dem Begriff Lüge gleichzusetzen.
Wie es aber oftmals ist, erfanden die Menschen Geschichten und Anekdoten, die die Entstehung der Redewendung erklären sollten.
Die bekannteste dieser (erfundenen) Erklärungen ist die Geschichte von den Jägern, die in einem Wirtshaus einiges an Speisen und Getränken verzehrten und dann die Zeche nicht zahlen konnten. Sie überredeten den Wirt, ihm einen soeben gefangenen Bären als Pfand dazulassen bis sie mit dem Geld zurückkehren würden. Kurz nachdem die Jäger verschwunden waren, erkannte der Wirt, welchen schlechten Tausch er gemacht hatte. Was sollte er mit einem lebendigen Bären?
Es ist also tatsächlich nicht mehr nachvollziehbar, wie diese Redewendung entstanden ist. Man kann aber sagen, dass es unmöglich ist, jemandem einen Bären auf den Rücken zu binden, ohne dass dieser das merkt. Jede große Lüge fliegt irgendwann auf.
Autor: kortini
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