Nicht nur erwachsene Menschen sollten mit Hilfe der Folter „auf den richtigen Weg“ gebracht werden. Auch Kindern wurde Gehorsam und angemessenes Verhalten eingebläut.
Darauf deutet schon der Begriff einbläuen hin. Abgeleitet vom althochdeutschen Wort bliuwan (schlagen) wurde den Kindern Wissen, Gehorsam und Unterwerfung mit Schlägen „gelehrt“.
Aber es gab auch andere Methoden als einfache Schläge, um einem Kind zu zeigen, wie das Leben funktioniert.
So hatte ein Kaufmann seinem kleinen Sohn ein Schaukelpferd geschenkt. Der Knabe war von dem Spielzeug so begeistert, dass er immerfort darauf reiten wollte. Einmal vergaß er den Unterricht mit seinem Hauslehrer, als er stundenlang auf seinem Pferd saß.
Der Lehrer konnte dies natürlich nicht billigen und gab dem Vater den Rat, dem Pferd einen dornenbesetzten Sattel anfertigen zu lassen. Der Vater folgte dem Rat des Lehrers und der Knabe musste auf dem gesattelten Pferd reiten, um zu begreifen, dass er den Unterricht nicht schwänzen dürfe.
So wurde das geliebte Spielzeug zum gefürchteten Züchtigungsinstrument.
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