Wochenende

12. August 2012
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Wieder einmal hat sich die Woche endlos in die Länge gezogen. Nun ist aber endlich Freitag und die Landrichterin wird in St.Kortiniburg erwartet. kortini ist schon ganz aufgeregt, wie er es immer ist, wenn seine Landi ihn besucht.

Seiner Köchin hat kortini extra frei gegeben. Heute will er seine Angebetete mit etwas selbst Gekochtem überraschen. kortini nimmt sich also den großen Korb der Köchin und geht zum Markt.

An den vielen Ständen kann er sich kaum entscheiden, was er kaufen soll.

kortini schaut sich an einem Stand die neuesten Sensen und Spaten an und probiert bei einem anderen Händler einen neuen Hut auf.

Als er dann zu einem Stand mit den neuesten Kutschenmodellen kommt, ist kortini kaum noch zu halten. Er setzt sich in die eine und geht um die andere der Kutschen und vergisst dabei die Zeit.

Die Kirchturmuhr reißt kortini mit dem 3-Uhr-Schlag aus seinen Träumereien. Schnell sucht er die Lebensmittelstände auf und kauft etwas ein. Ein Kopf Salat, ein paar dieser neumodischen Kartoffeln, eine dicke Schweinshaxe und eine Flasche Wein landen neben ein paar Kleinigkeiten in dem Korb.

kortini schleppt den schweren Einkauf nach Hause und wundert sich, wie die Köchin das jeden Tag tragen kann.

kortini stellt die Einkäufe in die Küche und setzt sich noch kurz vor dem Haus in die Sonne. Als die Uhr fünf schlägt, schreckt kortini aus seinem Nickerchen hoch und springt auf. „5 Uhr? Um Gottes Willen!“

kortini flitzt in die Küche und beginnt mit den Arbeiten.

Das Fleisch braucht am längsten, hatte die Köchin gesagt. Also stellt kortini als erstes einen großen Topf mit Wasser auf und gibt die Schweinshaxe hinein.

Potjiekos pot

Titel: Potjiekos pot
Foto: Omer Granot / Noa Cafri
Original-Datei: Potjiekos pot
Lizenz: creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en
(Quelle: Wikimedia)

Den Salat hackt kortini mit dem Wiegemesser und gibt ihn mit ein paar Zwiebeln und einer Flasche Essig in eine Schüssel. Da der Salat so früh fertig ist, kann er gut durchziehen.

Nun sind die Kartoffeln an der Reihe. kortini hat diese Dinger noch nie gegessen. „Wie bereitet man die nur zu?“ fragt er sich. kortini legt die Knollen einfach auf ein Blech und schiebt sie in den Ofen.

Nun, da alles soweit fertig ist, setzt sich kortini noch mal kurz in seinen Schaukelstuhl vor dem Haus.

Er wusste nicht genau, wovon er aufgewacht war. War es die Kutsche der Landrichterin, die auf den Hof fuhr? Oder war es doch der Sohn des Scherenschleifers, der kortini am Ärmel zog?

Der Knabe zeigte auf kortinis Haus. Und als kortini in die gewiesene Richtung blickte, bekam er einen riesigen Schreck. Aus dem Fenster und der Tür quoll dichter schwarzer Rauch hervor.

kortini sprang auf und rannte ins Haus. Hustend und nach Luft schnappend kam er schnell mit einem Blech voller Holzkohle zurück. Er warf das Blech in hohem Bogen auf die Straße und steckte seine verbrannten Finger in den Mund.

Die Landrichterin, die das Ganze mit angesehen hatte, stand wie versteinert mit offenem Mund neben ihrer Kutsche und sagte kein Wort.

Nun bemerkte kortini Landi und lief auf sie zu. „Guten Abend, Teuerste. Ich hoffe, Ihr hattet eine gute Reise. Ich habe uns ein kleines Abendmahl vorbereitet. Wir können uns hier vor dem Haus hinsetzen. Drinnen ist es zu …äh…warm heute.“

kortini wies der Landrichterin einen Stuhl und holte schnell einen kleinen Tisch herbei.

Natürlich probierte die Landrichterin tapfer von der etwas faden Schweinshaxensuppe und schaffte es sogar, ein paar Blättchen des extrem sauren Salats zu schlucken.

Das eigentliche Essen bestand jedoch aus dem Kuchen, den die Köchin vorsichtshalber gebacken hatte und dem Rotwein, den kortini vom Markt mitgebracht hatte.

Es war ein schöner Abend. Und es traf sich auch gut, dass das kleine Gartenhäuschen für die Nacht zur Verfügung stand.

Nach nur drei Tagen konnte man auch im Haupthaus wieder nächtigen. Und die Küche hatte die Köchin schnell wieder in Ordnung gebracht. Allerdings drohte sie kortini ihre Kündigung an, falls dieser nochmals einen Kochversuch unternehmen sollte.

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