Schon seit Mitte des 14. Jahrhunderts werden Helmschmiede, neben dem Plattnerhandwerk, als selbständige Handwerker erwähnt. Der Helm gehörte zum wichtigsten einer Rüstung und musste daher sorgfältig gearbeitet sein. Das gute und zähe Eisen oder Stahl musste von geübten Händen geformt werden. Kessel-, Sturm- und Buckelhauben wurden aus einem Stück gearbeitet. Diese waren für die Knappen und das Fußvolk. Der Helm des Ritters war aufwendiger gearbeitet und forderte noch mehr Geschicklichkeit. Der Helm musste nicht nur wie die Haube den Schädel schützen, sondern hatte auch das ganze Gesicht, den Hals und Nacken zu bergen. Er war aus zwei Teilen zusammengefügt, diese Teile wurden mit Rundhämmern in einem beinahe halbkugelförmigen Ambossgesenk getrieben. Der Ritter hatte zwei Arten von Helmen, den Helm zum Schimpf (Scherz) und den Helm zum Ernst.
Helme zum Schimpf waren meist offen oder hatten ein bewegliches Visier. Sie wurden bei Turnieren verwendet.
Die Helme zum Ernst, die man bei kriegerischen Auseinandersetzungen oder Lanzenkämpfen trug, waren bis auf einen Sehschlitz und kleine Luftlöcher geschlossen.
Die meisten Helmschmiede waren zuerst Plattner. Es wurden aber auch direkt Helmschmiede ausgebildet. Die Lehre dauerte 2-3 Jahre. Die Kunst, einen Ritterhelm herzustellen, erforderte aber mehrjährige Erfahrung. Helmschmiede waren Mitglieder der Schmiedezunft.
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