Holta, ein kleines Dörfchen im Westen – Teil 5

9. September 2012
Von

Holta

 Lange Zeit ist seit dem letzten Bericht Adelkints von Holta vergangen. Holta ist kein Dörfchen mehr, es ist mittlerweile eine große Stadt. Viehzuchten, größer als je zuvor, züchten das feinste Wild. Viele neue Schlachter sind entstanden, um aus dem Wild das feinste Wildbret im ganzen Land herzustellen. Gelehrte werden laufend gesucht, um in den Gärten und Erkenntnishütten die Qualität aller Waren zu verbessern.  Alle Einwohner Holtas führen ein wohlhabendes und zufriedenes Leben.
Auch Adelkints Truhen füllten sich. Seine Beziehungen zur Handelsgilde trugen auch ihren Teil dazu bei. Viele Gildenbrüder und -schwestern kauften ihr Wildbret bei ihm. Die Aufträge für das Wildbret stiegen, die Schlächter mussten vergrößert werden, die Viehzuchten ausgebaut und die Rübenfelder vergrößert. So ging es immer weiter, Adelkint war im Kontor beschäftigt und führte seine Bücher, als ihm ein Bote eine Nachricht überbrachte. Da er keine Nachrichten erwartete, schaute Adelkint als erstes auf das Siegel, es könnte ja von der Handelsgilde sein. Er war überrascht, als er das Königliche Siegel erkannte. Er öffnete den Brief und las:

“Geehrter Adelkint von Holta,
Seiner Majestät dem König ist auf einer fürstlichen Feier Euer Wildbret serviert worden. Es hat Seiner Majestät so gemundet, dass Er nun von Euch eine weitere Probe Eures Wildbrets ordert, um entscheiden zu können, ob Er Euch zum “Königlichen Hoflieferanten” ernenne sollte. Sendet umgehend Eure feinste und beste Ware dem König.”

Adelkint war völlig sprachlos. Einen Wein, einen Becher Wein brauchte er nun. “Königlicher Hoflieferant!” Welch eine Ehre und welch ein Geschäft, der Verkauf seines Wildbrets würde in astronomische Höhen steigen. Den Schreiber beauftragen, alle Leiter seiner Höfe, Viehzuchten und Schlachtereien sofort zu ihm zu rufen, war sein nächster Gedanke. Der Auftrag, das feinste und beste Wildbret des ganzen Landes für den König herzustellen, musste sofort ausgeführt werden. Für den nächsten Tag der zuverlässigste und schnellste Fuhrmann bestellt werden. Das ganze Dorf war in Aufregung. Am nächsten Tag brachte der Fuhrmann das noch warme Wildbret zum König. Die Spannung in Holta war groß. Tagelang hört man nichts, keine Nachricht vom König. Dann kam eines Mittags der königliche Bote und überbrachte die Nachricht:

“Adelkint von Holta hat umgehend beim König zu erscheinen.”

Sofort ließ Adelkint seine Kutsche mit den schnellsten Pferden anspannen und brach zum König auf. Dort angekommen, wurde er zum König geführt. Dieser ernannte ihn feierlich zum “Königlichen Hoflieferanten” und zum Herzog, einem Rang, der Adelkint von nun an zustand. Vor seiner Abfahrt aus Holta hatte er noch seinen Schreiber beauftragt, umgehend ein Fest vor dem Palast des Königs zu organisieren. Natürlich mit dem feinsten Wildbret und den anderen feinen Waren aus Holta.
Der König, der ganze Palast und alle Einwohner Holtas wurden von Adelkint zu dem Fest eingeladen. Von den Tagen des rauschenden Festes berichte ich euch vielleicht ein anderes Mal.

© Adelkint von Holta

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