Zur Zeit der Kreuzzüge im Mittelalter wurden die ersten Ritterorden gegründet. Diese hatten die Aufgabe, das Heilige Land und die Pilger zu schützen, Heiden zu befreien und das Heilige Land zu halten. Diese besondere Art der Mönchsorden verlangte nicht nur Armut, Keuschheit und Gehorsam, sondern auch den Waffendienst von ihren Ordensmitgliedern. Einige Ritterorden entstanden aus Hospizen heraus, die sich um die bedürftigen und kranken Pilger kümmerten. Die ersten Ritterorden waren demnach geistliche Orden. Während der einzelne Ordensritter zur Armut verpflichtet war, waren die Orden durch Eroberungen, Erbschaften und Schenkungen mit die reichsten Organisationen ihrer Zeit.
Erst im Spätmittelalter wurden höfische Ritterorden gegründet. Diese dienten dazu, den Monarchen die Hausmacht zu verschaffen und zu sichern.
Die bekanntesten Ritterorden sind die Templer, der Deutschritterorden, der Lazarusorden, der Malteserorden und der Johanniterorden. Bis auf den Lazarus-, Malteser- und den Johanniterorden wurden oder haben sich alle anderen Ritterorden aufgelöst.
Die auch heute noch bekannten Malteser und Johanniter wurden 1099 als „Souveräner Ritter- und Hospitalorden vom Hl. Johannes zu Jerusalem“ gegründet. Nach dem Verlust des Heiligen Landes zogen sich die Hospitaliter erst nach Rhodos und später nach Malta zurück. So änderte sich der Name in „Souveräner Ritter- und Hospitalorden vom Hl. Johannes zu Jerusalem, genannt von Rhodos, genannt von Malta“. Bald war der Orden nur noch als Malteserorden bekannt. 1538 spaltete sich von ihm, als evangelischem Orden, der Johanniterorden ab. Beide gehen auch heute noch karitativen Tätigkeiten nach.
1118 stifteten acht französische Ritter die “Arme Ritterschaft Christi vom salomonischen Tempel”. Der Name rührt daher, dass sie einen Teil des Palastes in Jerusalem bekamen, der sich auf den Grundmauern des Tempels Salomons erhob. Im Gegensatz zu den Hospitalitern waren die Templer oder Tempelritter ein Orden, der zum größten Teil aus verarmten Rittern bestand. Sie hatten sich zur Aufgabe gemacht, Pilger ins Heilige Land zu führen und sie mit bewaffneter Hand vor den Ungläubigen zu schützen. Der später sehr reiche Orden wurde durch Intrigen von König Philipp IV. und des Papstes der Ketzerei angeklagt, zerschlagen und viele Mitglieder als Ketzer lebendig verbrannt.
Auch der Deutschritterorden begann als Hospiz. 1190 gründeten deutsche Kaufleute in Akkon, während des dritten Kreuzzuges, ihn als Feldhospiz. Der Orden ging schon bald nach Jerusalem, dort nannte er sich dann “Orden der Brüder vom Deutschen Haus St. Mariens in Jerusalem”, nach dem Namen des dortigen Hospizes. Man konnte (neben den üblichen Bedingungen) nur beitreten, wenn man ein Deutscher war. Der Ritterorden war auch nach der Vertreibung aus dem Heiligen Land noch an blutigen Kriegen beteiligt, bis er 1815 aufgelöst wurde.
Der Lazarusorden entwickelte sich aus einem Feldhospiz, außerhalb der Mauern Jerusalems. In ihm wurden Kranke und Verletzte versorgt, aber auch Leprakranke gepflegt. Im Orden des heiligen Lazarus fanden weltliche und auch Ritter anderer Orden Aufnahme, die gewöhnlich an Lepra erkrankt waren. Als Zeichen trugen sie das grüne Kreuz. Obwohl kaum gerüstet, waren sie gefürchtete Gegner. Durch die Lepra empfanden sie kaum Schmerzen, der Feind hielt sie für unverwundbar. Auch hatten sie keine Angst vor dem Tod, sie waren ja unheilbar krank.
Die Aufzählung der Ritterorden ist nicht vollständig, es gab noch eine Vielzahl andere christliche oder weltliche Ritterorden.
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