Die Kreuzzüge waren von der mittelalterlichen Kirche geförderte Kriege zur Ausbreitung oder Wiederherstellung des Glaubens oder zum Kampf gegen Ungläubige und Ketzer. Der erste von sieben Kreuzzügen dauerte von 1096-1099. Sein Ziel war es, Jerusalem zu befreien und zu schützen. Der letzte Kreuzzug fand 1291 statt. Unter dem Begriff “Kreuzzüge” versteht man im allgemeinen die Kreuzzüge in den Orient, gegen die muslimischen Staaten und zur Hilfe Jerusalems.
Es wurden später aber auch andere militärische Aktionen der Kirche oder Feldzüge, die sie befürwortete, als Kreuzzüge bezeichnet.
Nicht viele Kreuzfahrer kehrten in ihre Heimat zurück. Schon die Reise ins Heilige Land forderte – durch lange Fußmärsche (nur die Ritter waren zu Pferde), gefährliche Schiffspassagen und Kämpfe durch Überfälle anderer die ersten Verluste. In den Kämpfen gegen die muslimischen Gegner verlor der Großteil der übrig Gebliebenen ihr Leben.
Die Motive, trotzdem an einem Kreuzzug teilzunehmen, waren das Streben nach Ehre, die religiöse Begeisterung, die Hoffnung auf Beute oder ein Lehen und manchmal auch Abenteuerlust. Vor allem in der Landbevölkerung sah ein großer Teil im Kreuzzug eine Fluchtmöglichkeit aus der Leibeigenschaft und den ungerechten Lebensumständen. Der Papst hatte jedem die Freiheit versprochen, der mit dem Kreuz in der Hand ins Heilige Land zieht. Verbrecher konnten sich durch ihr Kreuzzugsgelübde ihrer Strafe entziehen und auf ein neues Leben und Beute hoffen. Der Adel war auf der Suche nach neuen Besitztümern. Vor allem die nicht erbberechtigten Söhne sahen darin eine Chance, über ein eigenes Reich herrschen zu können.
Der Begriff Kreuzzug wurde aber erst im 13. Jahrhundert gebildet. In den lateinischen Quellen werden sie als “Reise ins Heilige Land” oder “Wallfahrt” umschrieben. In hiesigen Quellen finden sich Begriffe wie “bewaffnete Pilgerfahrt” oder “bewaffnete Wallfahrt”.
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