Wenn wir schon in der Toskana sind, müssen wir auch nach Florenz, haben wir uns gedacht.
Hauptsächlich wollten wir in die Uffizien, vielleicht in den Dom und die Ponte Vecchio sehen.
Nach einigen nervenaufreibenden Parkversuchen haben wir sogar ein Parkhaus gefunden und unser Auto abstellen dürfen.
Den Dom erreichten wir als erstes unserer Ziele. Wir haben ihn gesehen, gestaunt und sind wegen der vielen Menschen schnell weiter gelaufen. Uns in die Reihen der Wartenden einzureihen und geschätzte 2 Stunden in brütender Mittagshitze auf den Einlass in das Gebäude zu warten, haben wir uns nicht durchringen können. Den Dom haben wir uns dann am Abend in Ruhe (von aussen) angeschaut.
So gingen wir weiter zu den Uffizien. Auch dort mussten wir als Besucher ohne vorreservierte Karten etwa eine Stunde anstehen. Aber die Warteschlange war im Schatten und wir unterhielten uns nett mit einer in Italien verheirateten Mexikanerin, die ihren Eltern die alten Bilder zeigen wollte.
Im gesamten Gebäudekomplex darf man nicht fotografieren. Man darf nur anstehen, durch strenge Sicherheitskontrollen eintreten und dann staunen.
Es hat sich tatsächlich gelohnt. Unser Hauptziel war der Raum 15 mit den Bildern von Leonardo da Vinci. Aber natürlich haben wir auch viele andere Künstler beziehungsweise deren Bilder angeschaut. Viele Werke waren aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts und zeigten sehr detailreich die Kleidung der damaligen Zeit. Natürlich musste man beachten, dass etliche dargestellte Personen religiöse und einige Damen keine Kleidung trugen.
Sonst ist Florenz neben Millionen von Touristen auch noch voller Zeugnisse des Mittelalters.
Der Dom, dessen Bau 1296 begonnen wurde, ist das beeindruckendste Bauwerk, das ich bisher gesehen habe. Die reichen Verzierungen, die Größe und nicht zuletzt der separat stehende Glockenturm sind einfach gigantisch. Und dabei habe ich den Dom nur von außen gesehen!!
Der im frühen 14. Jahrhundert errichtete Palazzo Vecchio diente ab der Fertigstellung als Sitz des Parlaments und Schlafstätte der Abgeordneten. Er steht wie ein Bollwerk, wie eine Burg mitten in der Stadt.
Was man in Florenz unbedingt auch gesehen haben muss, ist die Ponte Vecchio. Die Brücke wurde im Jahre 1333 errichtet, nachdem ein Hochwasser die an der selben Stelle befindliche hölzerne Brücke zerstört hatte. Das Besondere an der Brücke sind jedoch die auf der Brücke befindlichen Läden. Im Jahre 1345 wurde begonnen, die Brücke lückenlos mit diesen Häuschen zu bebauen. Die Eingänge der Läden zeigen alle zur Brückenseite und die rückwertigen Teile hängen wie Balkone frei über dem Arno. Während zu Anfang hauptsächlich Schlachter und Gerber in den Läden ansässig waren und den Arno verschmutzten, wurde im Jahre 1593 ein Dekret erlassen und seither betreiben in den Läden ausschliesslich Goldschmiede ihre Geschäfte.
Florenz fanden wir furchtbar wegen der vielen Leute und der damit verbundenen Drängelei und Unruhe. Es war schwierig, einen stillen Platz zum Durchatmen zu finden (aber auch das gab es!). Florenz war stressig wegen des chaotischen Verkehrs, der uns an die Grenzen unserer Fahrkünste stoßen ließ.
Aber Florenz war atemberaubend, phantastisch, beeindruckend und hat sich auf jeden Fall gelohnt!!
Letzte Kommentare