Die Uchtenhagen

8. Juli 2012
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Hier möchte ich Euch das Rittergeschlecht der „Uchtenhagen“ vorstellen. Es herrschte über viele Generationen im Oderbruch und war sehr geachtet. Die Uchtenhagen bemühten sich stets um eine gerechte Herrschaft. In den Sagen schneiden sie jedoch nicht immer so günstig ab.

Wappen der von Jagow

Wappen der von Jagow (Quelle: Wikipedia)

Erstmals urkundlich erwähnt wurde dieses Rittergeschlecht 1367. Der Ursprung des Ritterordens geht auf Henning von Jagow zurück. Er erlangte mit seinen Mannen in einer Schlacht den Sieg für seinen Markgrafen. Als Dank schenkte ihm dieser all das Land, was um das Schlachtfeld herum lag, und verlieh ihm den Namen Uchtenhagen, weil dieser aus dem Dickicht heraus die Feinde angegriffen und zur Flucht getrieben hatte. Der Name bedeutete „ut dem Hagen“ = Uchtenhagen. Henning von Jagow war ein guter Herrscher für sein Volk. Über sechs Generationen erstreckte sich das Geschlecht der Uchtenhagen bereits, als ihm im 16. Jahrhundert zahlreiche Nachkommen geschenkt wurden. Dies sollte jedoch das letzte Jahrhundert dieses Rittergeschlechtes werden. Der letzte Spross dieser Familie war Kaspar von Uchtenhagen. Er starb im Alter von 8 Jahren durch einen Giftanschlag. Er ist in der evangelischen Stadtkirche von Bad Freienwalde beigesetzt. Nach dem Tode des jüngsten Sohnes verkaufte sein Vater, Hans von Uchtenhagen, all seinen Besitz, die Stadt Bad Freienwalde sowie 40 umliegende Dörfer, an den Kurfürsten Johann Sigismund. Hans von Uchtenhagen folgte nach 12 Jahren als letzter seines Geschlechtes seinem Sohne. Er verstarb laut Kirchenbuch den 21. Martie des Jahres 1618. Er erreichte ein Alter von 64 Jahren. So ruht seitdem die Familie der Uchtenhagen in der Gruft unter dem Altar der Nikolaikirche Bad Freienwalde, die ihr Geschlecht im 15. Jahrhundert erbauen ließ.
Burgreste auf dem Schloßberg, die in jüngster Vergangenheit saniert wurden, zeigen deutlich die Spuren der Burg der Uchtenhagen aus dem 14. Jahrhundert. Vom Schloßberg aus führt ein unterirdischer Gang bis zur Stadt Bad Freienwalde. Er wird heute vom Naturschutz für den Schutz von Fledermäusen genutzt. Vom Schloßberg, auf dem sich der Bismarkturm befindet, (erbaut 1895) hat man einen hervorragenden Ausblick ins Oderbruch.
Das rote Rad im silbernen Feld im Stadtwappen von Bad Freienwalde erinnert noch heute an die ruhmreiche Zeit der Ritter von Uchtenhagen.
Es gibt viele Sagen, die den Uchtenhagen übermenschliche Kräfte nachsagen, die mit Hexenkünsten und Zauberei zu tun haben. Keiner konnte bisher den großen Schatz der Uchtenhagen, der im Schloßberg verborgen liegt, bergen, so berichtet eine Sage.
Quellen: Diverse Historische Bücher
© Burg Malchow W4 (Die Uchtenhagen)

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4 Responses to Die Uchtenhagen

  1. St. Schoen
    12. Januar 2016 at 16:25

    In Ihrem Artikel “Die Uchtenhagen” erwähnen Sie zur Burgruine auf dem Schlossberg die Existens eines unterirdischen Ganges.
    Gibt es dazu nähere Informationen oder Ansprechpartner um näheres zu erfahren?

    • kortini
      16. Januar 2016 at 13:42

      Hallo, leider ist Witbuh nicht mehr in unserer Redaktion aktiv. Wir können daher keine weiteren Auskünfte geben. Wenn sonst ein Leser einen Hinweis hat, kann er das hier gern posten.

  2. Schulze
    1. September 2013 at 17:35

    Die Uchtenhagen wurden bereits im Landbuch der Neumark benannt. Sie waren die Mitbegründer des heutigen Dorfes Neuenhagen, wo auch ihr Festes Haus seit 1575 steht. Auf der Webseite Insel-Neuenhagen finden Sie weiteres Material. 2012 beging der Ort Neuenhagen seinen 675jährigen Geburtstag. Namentliche Nachkommen der Uchtenhagen waren leiblich und in historischen Köstümen angereist. Zur Geschichte des Festen Hauses erschien ein Heft, was beim jetzigen Schlossherrn Bohin/Unterberger bzw. beim Schlossverein- Neuenhagen-Insel e.V. erstanden werden kann. Am Tag des offenen Denkmals ist das Schloss geöffnet. Führungen durchs Haus, was derzeit umgestaltet wird, und ein Film über die 675-Jahr-Feier wird gezeigt.
    Wenn Interesse, dann kommen Sie vorbei oder informieren sich auf der Webseite der lokalen Zeitung MOZ – Märkische Oderzeitung.
    Viele Grüße aus der Neumark!
    Siegbert Schulze

    • Landrichterin
      1. September 2013 at 18:04

      Hallo Herr Schulze,

      vielen Dank für Ihren Hinweis. Eröffnet dies interessierten Lesern doch weitere Möglichkeiten in das Thema einzusteigen.
      Aktuell ist das Schloss Neuenhagen zum Tag des offenen Denkmals am 8. September 2013 für Besucher geöffnet.
      http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1193473

      Interessant erscheint auch die folgende Seite über Neuenhagen
      http://insel-neuenhagen.de/

      Sollte es uns mal in die Gegend verschlagen werden wir versuchen persönlich vorbeizuschauen.

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