Große Klette

1. Juli 2012
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Heil- und NutzpflanzenEs gibt auch noch die Kleine Klette und die Filz-Klette – aber die Große ist am auffälligsten. Die zweijährige Pflanze wird bis 1,50 m hoch und trägt mächtige Blätter. Ihre Form ist “elefantenohrähnlich” und ähnlich elefantös ist auch die Größe der bodennahen Blätter: bis 50 cm lang. Die Größe der Blätter nimmt immer weiter ab, je höher sie an der Pflanze sitzen.

Kletten gehören zu den Korbblütlern. Sie haben eine Pfahlwurzel, die bei der Großen Klette bis 1 m lang werden kann, der Stengel ist aufrecht, kantig, verzweigt und spinnwebig behaart. Er wird ebenfalls sehr lang – bis 1,20m, ausnahmsweise auch noch länger.

Die Blütenköpfe erscheinen im zweiten Jahr der Pflanze, sie sehen distelähnlich aus, werden bis 5 cm breit, erscheinen im Juli bis September und sind rot bis purpurn gefärbt.

Kletten

Kletten aus -Deutschlands Flora in Abbildungen-; 1796; Jacob Sturm (Quelle: www.BioLib.de)

Die Fruchtstände verhaken sich im Fell vorbeistreifender Tiere und werden so verbreitet. Wegen des “Anklettens” sind sie auch für menschlichen Schabernack sehr geeignet.

Die Große Klette ist in Europa ohne die Iberische Halbinsel und das nördliche Skandinavien verbreitet. Sie steigt bis 1300 m Höhe auf. Ihr ursprünglicher Lebensraum sind die Auwälder. Sie bevorzugt frische, nährstoffreiche Lehmböden, daher findet man sie auch verbreitet an Wegrändern und auf Brachen.

Klette ist nützlich zum Essen und zum Heilen. Allerdings macht sie etwas Mühe.

Das besonders delikate Klettenmark muß durch gründliches Schälen der Stiele freigelegt werden. Die Rinde nämlich ist sehr bitter. Dazu holt man sich die Pflanze vor der Blüte. Falls man seiner eigenen Sorgfalt nicht traut, gibt man etwas Speisenatron in das Kochwasser – dies nimmt die Bitterkeit. Klettenmark schmeckt mild und nußartig.

Auch die Wurzel gibt ein schmackhaftes Gemüse. Sie erinnert an die beliebte Schwarzwurzel. Die dickrindige Wurzelschale läßt sich leichter entfernen als die der Stiele. Auch hier hilft Natron gegen die Bitterstoffe und zur Verkürzung der Kochzeit.

Seit dem Altertum werden der Klette gute medizinische Eigenschaften nachgesagt. Aus zerquetschten Blättern hat man keimtötende Wundauflagen hergestellt.

Klettenwurzelöl ist gut für die Haut und wird in kosmetischen Produkten besonders zur Haarpflege eingesetzt. Auch bei Akne, Flechten und Neurodermitis tut Klettenwurzelöl gute Dienste.

Innerlich angewendet wirkt Klettenwurzel insgesamt auf die innersekretorischen Drüsen: sie regt sowohl die Nierentätigkeit wie den Gallenfluß an. Ihr hoher Gehalt an Inulin ist besonders für Diabetiker von Interesse.

© Amhara zu Agorá

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