Jemanden ins Bockshorn jagen

27. Mai 2012
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Sprichwörter und Redewendungen

 

Wer jemanden ins Bockshorn jagt, will ihn in die Enge treiben und in aller Regel zu einer bestimmten Handlung oder Äusserung zwingen. Zumindest ist die heutige Verwendung dieser Redensart so zu deuten.

Im Mittelalter wurde das sprichwörtliche Bockshorn recht unterschiedlich verwendet. So wurde auch ins Bockshorn gestossen, geblasen und ähnliches. Bereits im 15. Jahrhundert war wohl die ursprüngliche Herkunft und Bedeutung nicht mehr ganz klar.

Es gibt heute recht zahlreiche und unterschiedliche Erklärungen über „ins Bockshorn jagen“.

Die naheliegendste Erklärung ist wohl die tatsächliche Bedeutung des Wortes Bockshorn. Wenn man jemanden in die Hörner eines (wütenden) Bockes treibt, ist dies alles andere als angenehm.

Auch der Bockshorn(klee) muss als eine der gängigen Erklärungen herhalten. Auch wenn die Pflanze ein wenig übel riecht, erschliesst sich aber nicht, was die Strafe ist, jemanden in ein Beet oder Feld mit diesen Pflanzen zu jagen.

Im Mittelalter wurden Angeklagte in ein Bocksfell (bockeshamo) gezwängt. So wurden ihnen dann ihre Vergehen vorgelesen. Manchmal bestand auch die Bestrafung darin, dass der Verurteilte in ein Bocksfell genäht und durch das Dorf getrieben wurde.

Im Mittelalter waren die Menschen sehr religiös und sehr abergläubisch. Es gab kaum Flüche und Verwünschungen ohne religiösen Bezug. Da man aber nicht den Zorn Gottes auf sich ziehen wollte, indem man ihn zu Unrecht anrief, benutzten die Menschen andere Bezeichnungen für Gott. So gab es zum Beispiel die gängige Umschreibung Potz (Potz Blitz) oder Box. Vermutlich hat sich aus der Verwünschung Box Zorn im Laufe der Zeit das Bockshorn entwickelt. Unterstrichen wird diese Erklärung noch mit dem Hinweis, dass der Teufel in der Vorstellung der Menschen Bockshörner trägt.

Es gibt neben den hier genannten noch  viele Erklärungen für die Redewendung. Belegt ist hiervon keine.

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