Kleidung im Mittelalter – Farbenkunde

10. Juni 2012
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Kleidung im Mittelalter

Seinen gesellschaftlichen Status demonstrierte man im Mittelalter durch die Verwendung teurer Farben. Gefärbte Tuche konnten sich die Angehörigen des Adels und die besser gestellten Kaufleute und Handwerker leisten. Mit billigeren und ungefärbten Stoffen musste sich das einfache Volk begnügen.

Farbenkreis Goethe

Farbenkreis zur Symbolisierung des menschlichen Geistes- und Seelenlebens, Johann Wolfgang von Goethe – 1809, Original: Freies Deutsches Hochstift – Frankfurter Goethe-Museum (Quelle: Wikipedia)

Die Farben waren kräftig, sodass das Straßenbild recht farbenfroh war. Mit heimischen Pflanzen (zum Beispiel auch Nussschalen) wurden Brauntöne erzeugt, die auch erschwinglich waren.

Blautöne waren am beliebtesten. Sie waren mit heimischen Färbemitteln (Färberwaid) preiswert herzustellen. Meist handelte es sich um ein blasses Blau. Aber bereits im 12. Jahrhundert begann der Import der asiatischen Indigopflanzen. Diese hatten eine höhere Farbstoffausbeute und ergaben somit ein kräftiges, dunkles Blau. Der Import war anfangs recht teuer. Dies änderte sich erst wesentlich im 17. Jahrhundert, mit der Gründung der ostindischen Handelsgesellschaft. So ging der Anbau von Färberwaid immer mehr zurück.

Durch ihre Blutsymbolik waren Rottöne bei den Adeligen sehr beliebt. Krapprot war schon relativ preiswert zu erhalten und wurde auch von der einfachen Bevölkerung verwendet.

Fahles Gelb war die Kennzeichnung sozialer Aussenseiter wie Juden und Prostituierter, während leuchtendes Goldgelb auch vom Adel getragen wurde.

Grüne Kleider waren eher jungen Menschen vorbehalten. In der Regel waren grüne Stoffe sehr teuer.

Nur der niedere Klerus trug Schwarz. Erst am Ende des 14.Jahrhunderts kam es auch bei Kaufleuten in Mode.

Halbseitig oder geviertelt in zwei oder mehr Farben geteilte Gewänder fanden bei Knechten, Boten und vor allem bei den Landsknechten im Spätmittelalter Bedeutung.

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