Von Glück müssen wir heute sprechen wenn wir an die Codici von Leonardo da Vinci denken. Bereits sehr früh begann er, seine Gedanken und Gefühle in seinen Notizbüchern festzuhalten. So lassen sich vielerlei Dinge dort herauslesen. Zum Beispiel empfand sich Leonardo als Schüler der Natur. Für ihn war alles interessant. Dabei kam es nicht auf die äußere Schönheit an.
Zum Beispiel für das Formenspiel von Hügeln und Felsen, die Bewegungen des Wassers, Licht und Schatten, seltene Pflanzen und Tiere, aber auch ungewöhnliche Gesichter und Figuren von Menschen interessierte er sich. Je ungewöhnlicher etwas war, umso mehr faszinierte es Leonardo. Wenig verwunderlich ist es daher, dass er dies in seiner Malerei und auch in seinen Naturstudien immer wieder aufgriff.
Die Arnolandschaft, die heute in den Uffizien von Florenz zu sehen ist, ist die früheste datierte Zeichnung vom 5. August 1473. Seine Faszination der Natur spiegelt sich auch in seinen Porträts wieder. Auf fast allen hat er im Hintergrund Natur gemalt. Selbstverständlich setzt sich dies in seinen Notizbüchern weiter fort. Dort sind eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenstudien zu finden. Mit seiner Einstellung zur Natur hob er sich aber von den bisherigen Renaissancekünstlern ab. Diese folgten der damaligen Mode und ahmten prachtvolle antike Kunst nach.
Etwa 1477 scheint Leonardo da Vinci die Gunst von Lorenzo de Medici, dem Stadtherrn von Florenz, gewonnen zu haben. In dieser Zeit entstanden die ersten Portraits und Marienbilder. 1478 erhielt er einen wichtigen Auftrag von der Signoria von Florenz. Er sollte ein Altarwerk malen. Ein weiterer folgte etwa 1480 von den Mönchen von San Donato in Scopeto. Hierbei handelt es sich um die „Anbetung der Könige aus dem Morgenlande“ welche allerdings unvollendet blieb. 1482/83 arbeitete er unter Lorenzo de Medicis Patronage als unabhängiger Künstler.
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Auch wenn er sehr talentiert war brachten ihm seine Arbeiten leider kaum Geld ein. Man muss sogar sagen, dass er arm war. Vermutlich lenkten ihn seine Studien und Projekte in den unterschiedlichsten Bereichen wie Architektur, Bauwesen, Mechanik, Hydraulik und Militärtechnik zu sehr ab. Auch machte er sich mit seiner abschätzigen Einstellung gegenüber reiner Autorität und seinen experimentellen Methoden unbeliebt. Es ist auch zu lesen, dass es ihn schwer getroffen haben muss, als 1481 der Vatikan Künstler für die Gestaltung der Sixtinischen Kapelle einstellte und er nicht darunter war. Viele seiner Künstlerfreunde aber zogen nach Rom, um dort zu arbeiten.
Für Leonardo da Vinci bot sich eine andere Chance, die er nur zu gern ergriff. Die Medici empfahlen ihn am Hof der Sforzas. In seinem eigenen Empfehlungsschreiben an den Herzog machte er sich den Umstand zu Nutze, dass Kämpfe zwischen Mailand und der Republik Venedig bevorstanden. So hob er seine Fähigkeiten sowie Erfindungen im Bereich der Militärtechnik hervor. Seine Fähigkeiten als Bauingenieur und Architekt erwähnte er erst gegen Ende seines Briefes. Zum Schluss folgte nur ein kurzer Hinweis auf seine Fähigkeiten als Maler und Bildhauer. Da ein Monument von Francesco Sforza geplant war, wollte er sich hiermit für eine angemessene Ausführung der anstehenden Arbeiten empfehlen. Und so erhielt er dort eine Festanstellung und ging nach Mailand. Mit einigen Unterbrechungen arbeitete Leonardo ganze 20 Jahre für die Sforzas.
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