Ab dem 12. Jahrhundert waren Handwerker „freie Leute“. Aber erst mit dem Aufblühen der Städte verselbständigte sich das Handwerk von der Bauernschaft.
Durch die verschiedenen Bedürfnisse in den Städten bildeten sich langsam Spezialisten heraus, für die Nahrung, Kleidung, den Bau, Metall, Holz und Geschirr. Die Spezialisierung hatte ein gutes Einkommen zur Folge und auch ein höheres Ansehen.
Die Handwerker bildeten Zünfte als Zusammenschluss gleicher Handwerksberufe und gelangten so auch zu politischem Einfluss.
Eine Ausbildung konnte man nur beginnen, wenn man aus einer schuldenfreien – mittelständischen Familie stammte. Bei dem Eintritt in die Lehre musste ein Lehrgeld gezahlt werden. Wie auch heute gab es den Lehrling, Gesellen und Meister. Nach einer Grundausbildung konnte man Geselle werden. Nach bestandener Gesellenprüfung war es üblich, auf Wanderschaft zu gehen. Die bis zu sechs Jahren dauernde Walz diente als Voraussetzung zur Meisterprüfung. Während der Walz sollten andere Arbeitsweisen, Lebenserfahrung und Eindrücke aus anderen Regionen gesammelt werden. Danach konnte man durch eine Meisterprüfung den begehrten Titel erwerben. Das war eine kostspielige Angelegenheit, brachte aber eine eigene Werkstatt, die wirtschaftlichen Möglichkeiten zur Eheschließung und das Recht, den Titel zu vererben.
Viele Gesellen fanden sich in Gesellenzünften zusammen, da die eigentlichen Zünfte den Meistern vorbehalten waren.
Frauen im Handwerk gab es nicht nur in den Textilberufen, sondern z.B. auch unter den Gold- und Silberschmieden.
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