Das geht auf keine Kuhhaut

22. April 2012
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Bereits im Altertum stellte man aus Tierhäuten Pergament her. Das war das damals übliche Schreibmaterial und wurde erst sehr viel später durch unser heutiges Papier ersetzt. In aller Regel nutzte man die Häute von Schafen, Kälbern und Ziegen zur Herstellung von Pergament.
Im Glauben des Mittelalters nahm man an, dass der Teufel alle Sünden eines Menschen aufschrieb. So hätte er Beweise, wenn es nach dem Tod des Menschen um den Kampf um seine Seele ging.
Manchen Menschen sagte man so viele Sünden nach, dass es dem Teufel unmöglich wäre, alles aufzuschreiben. Selbst unter Verwendung eines aus einer Kuhhaut gewonnenen Pergaments würde der Platz nicht ausreichen, alles zu notieren.

Neben dieser Erklärung gibt es noch zahlreiche andere:
So sollte angeblich Königin Dido so viel Land erhalten, wie eine Kuhhaut bedecken kann. Sie soll die Kuhhaut in feine Streifen geschnitten und auf dem erhaltenen Land Karthago gegründet haben.

Auf eine Kuhhaut wurde auch im Jahre 1120 das Soester Stadtrecht geschrieben. Nach einigen Revidierungen und Änderungen reichte viele Jahre später eine Kuhhaut für das inzwischen sehr umfangreiche Werk nicht mehr aus.

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