Silberstift

20. September 2015
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KlugscheisserDer Silberstift wurde während des gesamten Mittelalters als Zeichenstift verwendet. Der Stift, besser gesagt der Griffel, besteht aus einer Legierung von Silber und Blei. Der Malgrund (Pergament oder auch Papier) muss vor der Verwendung des Silberstifts speziell vorbehandelt werden. Das Papier wird mit einer Grundierung aus Knochenpulver und Leim vorbehandelt. Dies ist notwendig, um den Abrieb des Silbers zu verbessern.

Cod Pal germ 86 Boner, Ulrich Edelstein Seite 2r

Cod. Pal. germ. 86
Boner, Ulrich?
Edelstein — Süddeutschland, 1461
Seite: 2r
Ein Jäger mit Armbrust hinter fliehenden Tieren
Quelle: Universitätsbibliothek Heidelberg: HeidICON. Die Heidelberger Bilddatenbank
Lizenz: Creative Commons-Lizenz cc-BY-NC-SA

Mit dem Silberstift lassen sich sehr feine Linien herstellen, welche anfangs hell Grau sind. Durch die Oxidation des abgeriebenen Materials, manch einer kennt dies vom schwarz angelaufenen Silberbesteck, dunkelt die Zeichnung mit der Zeit nach. Gips oder auch schwefelhaltiges Papier als Malgrund eignen sich für den Silberstift am besten, denn dort erfolgt die Verschwärzung des Silbers am deutlichsten.

Aber der Silberstift fand nicht nur in der Kunst Verwendung. Er eignet sich auch ideal dazu, feine Linien auf Pergament und Papier zu ziehen um besonders schön zu schreiben. Viele der alten Handschriften weisen solche Linien auf. Der feine Silberstift eignet sich auch dazu, auf Leder Markierungen anzubringen.

Allerdings ist der Silberstift keine Erfindung des Mittelalters. Bereits in der Antike verwende man Metallstifte aus Silber, Gold und Messing.

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