Säcken

31. Mai 2015
Von

Folter

 

Das Säcken war eine Todesstrafe. Es handelt sich um eine besondere Form des Ertränkens.

Der Delinquent wurde in einen Sack eingenäht und dann mit Gewichten beschwert in ein Gewässer geworfen. War ein Gewässer nicht verfügbar, konnte die Strafe auch in einem Fass vollzogen werden. Der Verurteilte wurde dann so lange unter Wasser gedrückt, bis der Tod eingetreten war.

Ertränken im Fass oder Sack - Kupferstich von 1560 (Quelle: Wikipedia)

Ertränken im Fass oder Sack – Kupferstich von 1560 (Quelle: Wikipedia)

Im Römischen Reich gab es bereits das Säcken als Todesstrafe. Hier wurden die Verurteilten zusammen mit Tieren (Hund, Hahn, Schlange und Affe) in einen ledernen Sack eingenäht und ertränkt.  Im Spätmittelalter erlebte diese Todesstrafe aus dem Römischen Recht eine neue Blütezeit. In einigen Regionen wurde jedoch aus Kostengründen der Affe regelmässig durch eine Katze ersetzt. Der genaue Grund der Einbeziehung der Tiere ist nicht überliefert. Es könnte allein der Qual der Verurteilten gedient haben.

Indem der Verurteilte in den Sack eingenäht und ins Wasser geworfen wurde, sollte er von den Elementen gelöst werden. So wurde dem noch Lebenden der Himmel und dem Verstorbenen die Erde genommen.

Das Säcken galt im Mittelalter als unqualifizierte oder einfache Todesstrafe. Sie wurde in aller Regel nur weiblichen Verurteilten auferlegt. Besonders häufig wurden Frauen zum Tode durch Säcken verurteilt, die als Gift- oder Kindsmörderinnen verurteilt wurden.

Männliche Straftäter wurden oft zu qualifizierten Todesstrafen wie zum Beispiel Tod durch das Schwert verurteilt.

Tags:

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *