Die Gründung des Mercedarierordens, auch Nolaskerorden genannt, erfolgte am 10.08.1218 im Zusammenhang mit einer Marienerscheinung des Heiligen Petrus Nolascus. Außer ihm waren an der Gründung der Dominikaner Raimund von Penyafort und König Jakob I. von Aragon beteiligt. Der volle Name lautete: “Orden der Allerseligsten Jungfrau Maria von der Barmherzigkeit zum Loskauf der Gefangenen”.
Nach der Anerkennung als königlicher Orden erfolgte die Bestätigung als geistlicher Ritteroden durch Papst Gregor IX. 1235. Als Ordensregel diente die Augustinerregel. Stammsitz des Ordens war Barcelona. Neben den drei Mönchsgelübden bestand noch ein zusätzliches Gelübde, nämlich das des Loskaufs christlicher Sklaven. Sollte die Befreiung dieser christlichen Gefangenen durch Geld nicht möglich sein, hatten die Mitglieder des Ordens nötigenfalls auch ihre eigene Freiheit als “Lösegeld” einzusetzen.
Als geistlichem Ritterorden gehörten ihm Ritter und Brüder an. Während die Ritter ein weißes Skapulier über ihrer Rüstung trugen, waren die Brüder in einen weißen Talar mit Kapuze und weißem Skapulier gekleidet.
Als Generalmagister stand ein Ritter dem Orden vor. 1318 verfügte Papst Johannes XXII., daß künftig an der Spitze des Ordens ein Priester zu stehen habe. Dies führte in der Folge dazu, daß der überwiegende Teil der Ritter aus dem Orden ausschied. Ein Teil schloß sich dem 1319 gegründeten Orden Unserer Lieben Frau von Montesa an, während andere sich in unabhängigen Kommenden im Mittelmeerraum zusammenschlossen. Der Mercedarierorden bestand als geistlicher Orden weiter.
Von Spanien ausgehend breitete er sich nach Italien und im frühen 17. Jahrhundert nach Frankreich aus. Auch in Irland und Afrika erfolgten Klostergründungen. Nach dem Wegfall des ursprünglichen Ordenszwecks widmete sich der Orden im 17. Jahrhundert einer umfangreichen Missionstätigkeit in der neuen Welt, wo 265 Klöster unterhalten wurden. 2002 erfolgte eine Wiedervereinigung des Ritterzweigs mit dem Klerikerzweig. Heutiger Sitz des Mercedarierordens ist Rom.
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