Cambridge / Großbritannien – älteste christliche Bestattung gefunden

1. April 2012
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Archäologie

Nahe Cambridge fand man eine der womöglich ältesten christlichen Bestattungen Englands. Es ist das 1350 Jahre alte Grab einer Frau aus dem Hochadel, die gemäß angelsächsischer Sitte auf einem Bett beigesetzt wurde. Dieser Ritus stand allein hochstehenden Persönlichkeiten zu. Neben anderen Grabbeigaben war ein kunstvoll geschmiedetes, goldenes Kreuz dabei. Bei der Verstorbenen handelt es sich  um ein ca. 16 Jahre altes Mädchen, auf dessen Brust ein dreieinhalb Zentimeter großes Schmuckkreuz aus Gold lag, aufwändig mit eingelegten Granatsteinen verziert. Die Ausgrabungsleiterin Alison  Dickens nimmt an, dass dieses Kreuz mit der Kleidung verbunden war und es sich also um einen Alltagsgegenstand handelt, der  Symbol war für Status und Religionszugehörigkeit. Messer, goldener Gürtel und Glasperlen als Grabbeigaben hatte die Kirche nicht als heidnische Tradition verboten. Dieses Grab ist ein Zeichen dafür, dass das Christentum schon früher Einfluß auf den Adel in Britannien gewann, als bisher gedacht wurde. Vorher nahm man dies für das 8. Jh an. Die Kombination aus Bettbestattung und christlichem Kreuzschmuck war bislang nur im etwa 50 Kilometer entfernten Ixworth gefunden worden – allerdings schon im 19. Jahrhundert, weshalb die Funde mangelhaft dokumentiert sind.

Thalassa

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