Gunhild von Dänemark

15. Juni 2014
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In einer männerorientierten Welt “verschwinden” die Töchter mit ihrer Verheiratung aus dem Stammbaum ihrer Familie, oftmals wird dort nicht einmal das Sterbedatum vermerkt. Wenn die junge Frau dann früh verstirbt und vielleicht “nur” Töchter zur Welt gebracht hat, scheint sie auch für die Dynastie der aufnehmenden Familie wenig Wert gehabt zu haben. So ist es mit Gunhild von Dänemark gegangen.
Sie war die Tochter von Knut dem Großen, König Dänemarks, Englands, Schottlands und Norwegens – eines kriegerischen Wikingerfürsten, mit dem sich Kaiser Konrad II. gut stellen wollte, und Emmas von der Normandie. So diente Gunhild diesen beiden Herrscherhäusern bereits als Sechsjährige als Friedenspfand. Zehn Jahre lang lebte sie “zur Erziehung” am deutschen Hofe. Mit sechzehn Jahren (1035) wurde sie dem Thronfolger, dem späteren Kaiser Heinrich III., verlobt.

Gunhild von Dänemark (mittelalterliche Buchillustration; Quelle: Wikipedia)

Gunhild von Dänemark (mittelalterliche Buchillustration; Quelle: Wikipedia)

Zu Pfingsten des Jahres 1036  wurde in der kaiserlichen Pfalz Nijmwegen glanzvoll die Hochzeit gefeiert, obwohl ihr Vater ein halbes Jahr zuvor bereits gestorben war. Es schien immer noch günstig, Normannen und Angelsachsen dem Oströmischen Reich gegenüber gewogen zu halten. Gleichzeitig wurde Gunhild zur Königin gekrönt und erhielt den Krönungsnamen Kunigunde. Von da an war die junge und zarte Frau gezwungen, mit dem Kaiser, mit ihrem Gemahl und deren Gefolge zu reisen. Um die kaiserliche und königliche Macht zu erhalten und zu festigen, waren diese “Umritte” dringend geboten, auch waren die Fürsten als Heerführer unersetzbar.

Da es in Italien rumorte, zog der ganze kaiserliche Troß zum Ende des Jahres 1036 über Regensburg weiter nach Süden. Dort, in Italien, muß Gunhilds Tochter Beatrix zur Welt gekommen sein. Der Rückmarsch des Heeres auf der Via Emilia ging bei drückender Hitze nur langsam voran, zudem grassierte Malaria unter den Menschen. Die junge Fürstin erlag dem Fieber am 18.07.1038, knapp zwanzigjährig, unweit von Parma. Die jüdischen Ärzte des Kaisers balsamierten die Tote ein, um sie in Rheinfranken beisetzen zu können. Oberhalb von Bad Dürkheim hatten die salischen Herzöge aus Worms im 9. Jahrhundert ihre Hausburg errichtet, die “Linthburg”. Diese Burg wurde ab 1024 zu einer Benediktinerabtei umgebaut und 1035 in Anwesenheit von Kaiser Konrad II. und seiner Gemahlin Gisela geweiht. Inzwischen ist die Anlage eine Ruine – Kloster Limburg. Ihre letzte Ruhestätte fand Gunhild nicht im Dom zu Speyer, der Grablege der salischen Kaiser, da sie nie Kaiserin gewesen ist. Sie wurde im Kloster Limburg, der alten ehemaligen Hausburg der Salier, beigesetzt, wo ihre Gebeine bis heute im Kirchenschiff ruhen.

© Amhara zu Agorá

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2 Responses to Gunhild von Dänemark

  1. HAGEN
    6. September 2014 at 17:10

    Bist Du Ingrid N., ehemals aus München ?

  2. 23. Juni 2014 at 23:12

    War schön öfter auf der Limburg, immer noch eine sehr imposante Ruine mit dem Grab der Gunhild. Von da hat man auch eine schöne Aussicht auf die Burg Hardenberg und umgekehrt. Vredune von Vondern

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