Ein Computist war ein Beruf, der nur durch die Entwicklung des Christentums entstehen konnte und notwendig war.
Computisten berechneten im Auftrag des Papstes mit Hilfe von komplizierten Zeittafeln das ständig wechselnde Osterdatum. Die Kreuzigung Jesu fand am Tag des Frühlingsvollmonds nach dem jüdischen Kalender statt. Jesus starb an einem Freitag (Karfreitag).
Seine Auferstehung nach drei Tagen fand an einem Sonntag statt.
Die ohnehin komplizierte Umrechnung des jüdischen auf den julianischen Kalender konnte aber als Karfreitag jeden beliebigen der 7 Wochentage ergeben. So einigte sich das Christentum, dass immer der erste Sonntag nach dem Frühlingsvollmond der Ostersonntag sein sollte.
Aufgabe der Computisten war es nun, den Tag des Frühlingsvollmonds zu errechnen und dann den ersten Sonntag nach diesem Tag als Ostersonntag und den vorangehenden Freitag als Karfreitag festzulegen. Sie gaben sogenannte Ostertafeln heraus, auf welchen der Ostertermin festgelegt war.
Computisten konnten aber auch „ewige Kalender“ fertigen. Mit deren Hilfe ließ sich dann der Ostertermin für jedes beliebige Jahr bestimmen.
Im Jahre 1582 gab es dann die gregorianische Kalenderreform. Der Kalender wurde mit sehr hoher Genauigkeit an das Sonnenjahr und die Mondzyklen angepasst. In diesem Zuge wurde auch die Rechenvorschrift zur Bestimmung des Osterdatums neu formuliert. Nun war es ohne große Vorkenntnisse möglich, das Osterdatum zu bestimmen.
Die Dienste der Computisten wurden schlagartig nicht mehr benötigt.
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