Märzveilchen

8. April 2012
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Heil- und Nutzpflanzen

Zur Zeit kann man in Parks und im Garten überall die Veilchen blühen sehen – wenn man Augen im Kopf hat. Die kleinen Pflanzen kuscheln sich geradezu in das umgebende Gras und Moos. Ihre grasgrünen, ei- bis herzförmigen Blätter stehen in einer Rosette und insgesamt werden die Veilchen nur 5 – 10 cm hoch. Die Veilchen blühen als eine der ersten Kräuter im Jahr.

Etwa 500 Arten gehören zu den Veilchengewächsen – allerdings weder Usambaraveilchen noch Alpenveilchen, dafür aber die Stiefmütterchen. Meist besiedeln sie die gemäßigte Zone und besonders viele Arten kommen in Nordamerika und Japan sowie in den Anden vor. “Unser” Veilchen stammt ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet bis zum Kaukasus und Kurdistan und wird seit der Antike kultiviert. Es wurde schon sehr früh für religiöse Riten sowie in der Heilkunde verwendet

Das Märzveilchen – auch Wohlriechendes Veilchen genannt – ist eine ausdauernde sommergrüne krautige Pflanze, die mit Hilfe einer Speicherwurzel über den Winter kommt. Es bevorzugt lichte bis halbschattige Plätze an Waldrändern, in sommergrünen Hecken und im Rasen, der im zeitigen Frühjahr noch nicht im Schatten der Bäume liegt. Die Verbreitung geschieht meist durch Ausläufer ähnlich wie bei den Erdbeeren, und zusätzlich durch Samen, die vor allem von Ameisen weggeschleppt werden. So kann man im Laufe der Zeit nicht nur dichte Horste von Veilchen im Garten bemerken, sondern auch hier und da Einzelpflanzen finden. Es duftet – daher der Name.

Veilchen

Illustration von Viola gracilis – Quelle: Wikipedia

 Im griechischen und römischen Altertum war das Veilchen verschiedenen Gottheiten geweiht: Saturn, Pan und Persephone. Die Gläubigen bekränzten sich an den Festen der Gottheiten mit Veilchenblüten, brachten Veilchensträuße dar oder verschenkten sie auch.

Die mittelalterliche Küche Englands verwendete Veilchenblüten für Suppen, Saucen, Salate und Desserts – heute noch werden kandierte Veilchenblüten zur Dekoration von Torten und Desserts gebraucht. In der gehobenen Gastronomie gibt es seit neuestem auch “Blüten” als Salatzutat, die als bunte Mischung im Großhandel angeboten werden – Veilchen sind, je nach Jahreszeit, mit dabei.

Veilchentee kann man selber machen: 2 Eßlöffel getrocknete Veilchenblüten unter 100 gr. Schwarzen Tee mengen – fertig!

Veilchenblüten sollen auch eine exquisite Marmelade ergeben. Für 500 gr. Blüten muß man sich aber lange bücken! Und selbst dann hat man nur wenige Gläser….

Außergewöhnlich und fast vergessen ist der Likör “Parfait Amour”, unter Mixprofis ein Geheimtipp, da nur dieser Likör Cocktails auf natürliche Weise violett einfärben kann.

Die im Altertum und Mittelalter vermutete Heilwirkung des Veilchens ist bislang noch nicht bestätigt worden. Derzeit findet es allenfalls in der Aromatherapie Verwendung.

© Amhara zu Agorá

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