Wer kennt es nicht? Auch heute noch werden diese über den Spielzeughandel vertrieben. Die Frage, wann die ersten Steckenpferde aufkamen, scheint nicht geklärt zu sein. Die Annahme, dass es Steckenpferde bereits seit dem späten Mittelalter gab, werden durch zahlreiche Darstellungen in Handschriften genährt. Neben dem bildhaften Beweis wurde das Steckenpferd auch in Dichtungen erwähnt. Beispielsweise schrieb Hartmann von Aue um 1200: „Sit der stunde, daz ich uf mine stabe reit“. Ein weiteres Beispiel ist einige Jahre später angesiedelt. Hier schrieb Ulrich von Lichtenstein: „Dô ich daz hort, ich was ein kint, und tump als noch die jungen sint, so tump daz ich die gerten reit“.
Auf den Bildern ist das Steckenpferd häufig schön ausgestaltet. Um als kindliches Spielzeug zu dienen, war dies allerdings nicht von Nöten. Es genügte ein einfacher Stab, um als Spielzeug brauchbar zu sein. Die Kinder dachten sich dann selbst aus, auf welchem Pferd sie ritten. Zur Ausschmückung der Steckenpferde wurden verschiedene Materialien verwendet. Der Pferdekopf wurde häufig aus Holz hergestellt. Kleinere Exemplare wurden kunstvoll geschnitzt, andere wiederum aus einem Brett ausgesägt. Es ist vorstellbar, dass auch Stoff verwendet wurde. Allerdings gibt es keine entsprechenden archäologischen Funde, um diese These zu belegen. Die weitere Ausgestaltung konnte Zaumzeug und Mähne oder eine Peitsche beinhaltet haben.
Neben Pferden wurden auch schon mal andere Tiere auf einen Stecken gebracht. In Nowgorod wurde ein Steckenschafbock gefunden und in einer Frankfurter Kirche gibt es einen Steckenschwan.
Wer nun ein Steckenpferd nicht kaufen, sondern selbst herstellen möchte, kann dies ganz einfach tun. Im Netz sind dazu einige Anleitungen zu finden. Ob die Bauanleitung für ein historisches Steckenpferd wirklich historisch ist oder nicht, macht sicher für den Spielspaß keinen Unterschied.
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