Buchsbaum

23. Februar 2014
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Heil- und Nutzpflanzen

Der Buchsbaum ist ein immergrüner Strauch oder (selten) ein kleiner Baum, der bis 8m hoch werden kann. Da er sehr langsam wächst, sind solche Giganten allerdings nur selten zu finden. Sie sind dann sicher mehrere hundert Jahre alt - Buchs kann nachweislich 600 Jahresringe erreichen. Das natürliche Verbreitungsgebiet reicht von Südengland über Frankreich, das Rhein-Moselgebiet, den Mittelmeerraum, Nordafrika und die Türkei bis nach Nordpersien. Die Vorkommen in Deutschland sind streng geschützt.

Die ovalen ledrigen Blätter sind oberseits dunkler als auf der Unterseite. Buchs blüht von März bis Mai mit gelblichen duftenden Blütenknäulen. Die Blüten sondern reichlich Nektar und Pollen ab und werden eifrig von Bienen und Fliegen aufgesucht.

Buxus sempervirens - immergrüner Buchsbaum  Tafel aus "Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz" von Otto Wilhelm Thomé von 1885  Quelle: www.BioLib.de

Buxus sempervirens – immergrüner Buchsbaum
Tafel aus “Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz” von Otto Wilhelm Thomé von 1885
Quelle: www.BioLib.de

Die Samen sind etwa im September reif. Die dreiklappigen Kapselfrüchte enthalten insgesamt sechs schwarze, glänzenden Samen, die wegen der Samenanhänge von Ameisen verschleppt werden. Üblicherweise wird Buchs aus Stecklingen gezogen, da die Vermehrung aus Samen sehr langwierig und schwierig ist. Grundsätzlich ist Buchs eine robuste Pflanze. Pilzerkrankungen können bei engem Stand und zunehmender Luft-/ Bodenfeuchtigkeit auftreten.

Schon die Römer faßten Gartenbeete mit Buchsbaum ein. Ausgrabungsfunde belegen diese Form des Gartenbaus auch für das römisch besetzte Britannien. Seit der Renaissance sind die Buchsbaumhecken als Beeteinfassung überall in Mitteleuropa üblich.

Buchsbaum ist in allen Teilen giftig. In der Antike und im Mittelalter wurde er gegen Husten sowie Magen- und Darmkrankheiten verwendet. Heutzutage nimmt man seine Hilfe kaum noch in Anspruch, da die Dosierung problematisch ist. Dafür ist sein Holz geschätzt. Schon Plinius schildert, dass aus Buchsbaumholz Dosen und Kästchen gefertigt wurden. Vielleicht hat sich aus dem griechisch/lateinischen “buxus” die Bezeichnung “Büchse” entwickelt. Die Mengen sind freilich gering und der Preis hoch, sodass Buchs schon immer ein Holz für kleine hochwertige Gegenstände war. Das Holz ist gelblich weiß bis wachsgelb, enorm hart, schwindet stark und reißt leicht – lässt sich aber wunderbar drechseln und schnitzen und ist im ausgetrockneten Zustand sehr dauerhaft. So machte man Druckstöcke für den Buchdruck und Siegel daraus, Wirbel und Saitenhalter im Geigenbau, Teile von Holzblasinstrumenten, Schachfiguren oder auch Perlen für Rosenkränze.

Wo Buchsbaum als Gartenpflanze zur Verfügung stand, entwickelte sich der Brauch, mit geweihten Buchsbaumzweigen am Palmsonntag den “Herrgottswinkel” zu schmücken. Auch in Adventskränzen oder anderweitigem Weihnachtsschmuck verwendet man manchmal einzelne Zweige. In China ist der Buchsbaum ein Symbol für langes Leben.

© Amhara zu Agorá

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