Buchbinder ist der Handwerker, der das Buch in seine endgültige Form bringt. Das heißt, er stellt den Einband her, oft auch künstlerisch gestaltet, er ordnet und fügt die Seiten zum Buchblock zusammen. Das ist der abschließende Arbeitsgang zum fertigen Buch. Aber auch Reparaturen von Büchern gehört zu seiner Arbeit.
Die Buchbinderei ist als Gewerbe erst im späten Mittelalter entstanden. Davor wurden die Bücher meist in Klöstern von Hand geschrieben und auch von den Mönchen gebunden. Da Bücher zu der Zeit kaum für die Allgemeinheit waren – Bücher konnten sich neben dem Klerus und dem Adel nur sehr Wohlhabende leisten – waren die Auflagen auch gering.
Als der Bedarf an Büchern stieg, vor allem im weltlichen Bereich durch die Universitäten und durch die Anfänge des Buchdrucks, entwickelte sich langsam der Beruf des Buchbinders. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts fanden sie sich hauptsächlich im Bereich der größeren Handelsstädte und Universitäten. Die Zugehörigkeit zu einer Universität war sehr begehrt, es gab immer Arbeit und war durch Steuerfreiheit erstrebenswert. Zu dieser Zeit war das Buchbinden ein freies Handwerk, durch keine Zunftregeln gebunden. Erst Anfang des 16. Jahrhunderts entwickelten sich langsam die ersten Zünfte, die aber größtenteils anderen Zünften zugeordnet waren. Nur in Städten, in denen die Buchbinderei weit entwickelt war und die viele Meister hatten, gab es eigenständige Zünfte. Ab dem 17. Jahrhundert setzte sich dann die Zunftpflicht durch.
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