Der Kriegshammer war eine Schlagwaffe, die einem herkömmlichen Hammer nicht unähnlich war.
Meist besaß der zwischen 2 und im Extremfall 14 Kilogramm schwere Hammer eine stumpfe Schlagseite, wie man sie auch von Werkzeughämmern kennt. Die andere Seite stellte einen mehr oder weniger langen Dorn dar. Oft war der Dorn auch nach unten gebogen.
Mit der stumpfen Seite konnte der Kämpfer die Rüstung seines Gegners deformieren. Das führte zwar nicht direkt zu schweren Verletzungen, schränkte aber den Getroffenen stark ein. Die deformierte Rüstung konnte dem Träger den Atem nehmen oder seine Bewegungsfreiheit stark einschränken. Ein mit großer Kraft geführter Schlag mit der stumpfen Seite auf eine Rüstung konnte natürlich auch zu Knochenbrüchen führen. Bei ungerüsteten Kämpfern konnte die stumpfe Seite des Kriegshammers viel größeren Schaden anrichten. Das Brechen von Knochen oder Einschlagen des Schädels war ohne besondere Kraftanstrengung möglich.
Der spitze Dorn des Kriegshammers war wohl hauptsächlich für den Einsatz gegen Rüstungen entwickelt worden. Er durchschlug mühelos auch stärkere Rüstungen und drang je nach Länge tief in den Körper des Getroffenen ein. Da der Dorn meist leicht gebogen war, konnte man nach dem Durchschlagen der Rüstung den getroffenen Ritter vom Pferd oder von den Beinen reißen.
Berittene Kämpfer trugen Kriegshämmer mit einem etwa 50 Zentimeter langen Stiel und führten die Waffe einhändig. Es gab aber auch Kriegshämmer für Fußtruppen. Diese führten die Waffe an ihrem bis zu 2 Meter langen Stiel dann beidhändig.
Der Kriegshammer, der im 11. Jahrhundert erstmals auftauchte, war bis zum Ende des Mittelalters in ganz Europa und im Nahen Osten im Einsatz.
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