Heute versuchen wir, am 1. April unsere Mitmenschen mit kleinen Scherzen zum Narren zu halten. Die Redensart „in den April schicken“ wurde erstmals in Bayern im Jahre 1618 verwendet. Aber woher kommt sie nun? Die Erklärungsversuche sind vielseitig.
Beispielsweise wollte der Augsburger Reichstag das Münzwesen regeln und der 1. April sollte als besonderer Münztag stattfinden. Dieser fand allerdings nie statt. So kam es, dass die Spekulanten ihr Geld verloren und dafür noch verspottet wurden.
Eine andere Erklärung besagt, dass der König von Frankreich, Heinrich IV., von einem sechzehnjährigen Mädchen um ein heimliches Rendezvous gebeten worden sei. Dieser war solchen Begegnungen nicht abgeneigt. Als er am 1. April in dem Lustschloss zu dem Tête-à-tête erschien, wurde er von seiner Gemahlin Maria von Medici und dem gesamten Hofstaat begrüßt. Diese sollen sich bei ihm für sein Erscheinen zum „Narrenball“ bedankt haben.
Oder liegt der Ursprung vielleicht in den Wirren des Achtzigjährigen Krieges? Hier wurde von den Wassergeusen (den Bettlern) am 1. April 1572 die erste holländische Stadt (Brielle) erobert. Dem spanischen Statthalter Fernando Álvarez de Toledo, der verhasst war, „drehte man daraufhin eine Nase“. In den holländischen Geschichtsbüchern kann man dies auch heute noch lesen (Am 1. April verlor Alba seine Brille!).
Andere spekulieren, dass der Brauch von der Eroberung Granadas durch die spanischen Katholiken (damals war Granada das letzte maurische Bollwerk) herrührt. Angeblich soll dieses Ereignis am 1. April stattgefunden haben.
Eine nicht minder plausible Erklärung scheint der Umstand zu sein, dass bis zum Jahre 1564 der Neujahrstag am 1. April begangen wurde. Hierzu wurden Scheingeschenke gemacht und unsinnige Aufträge erteilt. Wie dann 1564 der Neujahrstag auf den 1. Januar verlegt wurde, ist das Brauchtum zum 1. April geblieben.
Gesichert scheint nur, dass in der Antike der Volksglaube eine Vielzahl von Unglückstagen kannte. Auch der 1. April gehörte dazu.
Geht es heute bei uns immer mit rechten Dingen zu? Wer findet die “Zeitungsente”?