Steinmetz und Steinbildhauer

28. April 2013
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Handwerker

 

Der Steinmetz und der Steinbildhauer (im Folgenden nur noch als Steinmetz zusammengefasst) waren im Prinzip der gleiche Beruf. Sie unterschieden sich eigentlich nur durch ihre fertigen Produkte. Während der Steinmetz Steine für den Bau von Gebäuden verarbeitete, fertigten die Steinbildhauer Kunstwerke wie Figuren  und Reliefs an.

Der Steinmetz war eine berufliche Weiterbildung. Zunächst musste der Beruf des Maurers erlernt werden und dann schloss sich nach einiger Berufserfahrung die 5 bis 7 Jahre dauernde Lehrzeit des Steinmetzes an.

Jeder Geselle hatte ein individuelles Steinmetzzeichen (runenartige Zeichen oder geometrische Formen), die in die fertigen Werke eingeschlagen wurden.

Die Steinmetzzeichen hatten zwei Funktionen. Zum einen erleichterte es die Abrechnung mit dem Bauherrn. Durch die eingeschlagenen Zeichen war es recht einfach, jedem Steinmetz die von ihm fertiggestellten Steinquader zuzuordnen.

Eine andere Funktion des Steinmetzzeichens war die Signatur. So konnten die Werke eines Steinmetzes immer dem entsprechenden Erschaffer zugeordnet werden. Jeder Geselle musste bei seiner Lossprechung unter Eid versprechen, sein Steinmetzzeichen niemals zu ändern.

In den Dombauhütten organisierten sich die Steinmetze in Bruderschaften. Ortsfeste Steinmetze schlossen sich zu Zünften zusammen.

Zumindest an den Bauhütten gab es in aller Regel keine Meisterprüfung. Gesellen mit entsprechender Erfahrung mussten sich auf eine freie Meisterstelle bewerben und erlangten mit der Berufung die Meisterwürde.

Die Steinmetze waren die bestbezahlten Handwerker ihrer Zeit, genossen hohes gesellschaftliches Ansehen und konnten ihren Arbeitsplatz frei wechseln.

Steinmetz aus "Eygentliche Beschreibung aller Stände auff Erden, hoher und nidriger, geistlicher und weltlicher, aller Künsten, Handwercken und Händeln ..." von Jost Amman und Hans Sachs (Frankfurt am Main 1568) (Quelle: Wikipedia)

Steinmetz aus “Eygentliche Beschreibung aller Stände auff Erden, hoher und nidriger, geistlicher und weltlicher, aller Künsten, Handwercken und Händeln …” von Jost Amman und Hans Sachs (Frankfurt am Main 1568) (Quelle: Wikipedia)

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