Woher kommt der Brauch mit den bunten Ostereiern?

Es ist endlich Frühling.

Um die schöne Jahreszeit auch schön zu beginnen, hat kortini sich ein paar Renovierungsarbeiten am Haus vorgenommen. Die Fassade soll gestrichen werden und die Fenster und Türen können auch ein bisschen neue Farbe vertragen.

kortini fährt also mit seinem Fuhrwerk zum örtlichen Händler und kauft die nötigen Dinge ein. Die Tür soll blau werden. Die Landrichterin liebt blau. Die Fenster sollen einen weißen Rahmen erhalten und die Fassade soll sonnengelb leuchten. Schnell sind die Farbeimer auf den Wagen geladen. Ein paar Pinsel, eine neue Leiter und ein paar Lappen zum aufwischen der Farbkleckse nimmt kortini auch noch mit.

Am Haus angekommen, fängt kortini sofort mit der Arbeit an. Er nimmt die Farbeimer vom Wagen, öffnet sie und rührt die Farben um. Dann wischt er sich den Schweiß von der Stirn und setzt sich erstmal auf die Bank vor dem Haus. Autsch, da hat er sich doch glatt einen Splitter in seinen Allerwertesten gebohrt!

So geht das nicht! Das ganze Haus neu streichen und dann die alte Bank davor sieht bestimmt nicht gut aus. kortini fährt also nochmals zum Händler, hält ein Schwätzchen und kauft einen Eimer grüne Farbe für die Bank.

Wieder zurück am Haus wird auch die grüne Farbe umgerührt. Puh, so eine Renovierung ist ganz schön anstrengend. Vier Stunden ist kortini nun schon fleißig am arbeiten. Da fällt ihm etwas ganz wichtiges ein:

„Hat die Landrichterin eigentlich heute schon die Hühner gefüttert?“ Schnell geht kortini in den Stall und schaut nach. Die Hühner wundern sich über kortinis Besuch und fressen dann weiter aus ihren vollen Trögen. Da kortini nun schon mal im Stall ist, kann er ja die Eier aus den Nestern nehmen und ins Haus tragen. 24 Eier waren es heute, eine gute Ausbeute.

kortini geht also, die Eier in seinem Hut, zurück zum Haus. Plötzlich…Ahh…kortini hat sich den Fuss an der auf dem Weg liegenden Leiter gestoßen. Er kommt ins Stolpern, fällt nach vorn, wirft den Hut von sich und drückt seine Nase in das frische Gras.

Die Eier fliegen in hohem Bogen in die verschiedenen Farbeimer und der Hut landet in der grünen Farbe.

kortini liegt bäuchlings auf der Wiese, hebt den Kopf und kratz sich an selbigem. Oh-Gott-oh-Gott! Bald kommt die Landrichterin nach Hause! Schnell fischt kortini seinen Hut aus dem Farbeimer und sammelt auch die Eier wieder in den Hut. Suchend schaut er sich um und versteckt das Ganze dann unter dem Busch neben dem Schuppen.

Schnell werden die Eimer verschlossen und die Farben, die Leiter, die Pinsel und die Lappen verschwinden im Schuppen. kortini hat kaum auf der Bank Platz genommen, als auch schon seine Landrichterin vom Landfrauentreffen nach Hause kommt. Sie sieht ihren Gatten ein Liedchen pfeifend auf der Bank sitzen und setzt sich zu ihm.

Es war ein wunderschöner Abend für die zwei.

Am nächsten Tag, es war Ostern, kommt die Familie Scherenschleifer an kortinis Haus vorbei. Die Kinder toben voraus und die Eltern gehen gemütlich hinterher und genießen die Sonne.

Plötzlich bleibt der jüngste Sohn stehen und zeigt auf kortinis Busch. Die anderen Kinder schauen in die gewiesene Richtung und staunen.

Stolz zeigen die Kinder ihren Eltern, was sie gefunden haben. Es ist ein grünes Nest aus Filz, in dem 24 knallbunte Eier liegen. Und da gerade ein Hase den Weg überquerte, steht für die Kinder fest, dass nur er die Eier dort versteckt haben konnte.

Schnell spricht sich der Fund in der ganzen Stadt herum und es wird zur Tradition, zum Osterfest bunte Eier für die Kinder zu verstecken.

Warum diese Tradition ausgerechnet auf dem Grundstück von kortini begann, konnte sich die Landrichterin und natürlich auch kortini nicht erklären.

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